Wildfleisch könnte aus vielen guten Gründen ein absolutes Trendprodukt sein.

Man kann es regional erzeugen, da in Deutschland nahezu überall die Jagd ausgeübt und Wildfleisch gewonnen wird. Zudem kann es als klimaschonend bezeichnet werden. Es ist ein Naturprodukt, das gestützt auf den rechtlichen Rahmen des Jagdgesetztes in Deutschland immer mit einem angemessenen Bestand vorhanden ist. Es gibt bei diesem Tierprodukt keine Mast, wodurch keine Futtermittel oder Energiemengen benötigt werden.

Die natürliche Lebensweise des Wildes lässt auch keine Diskussion um Haltungsstufen zu. Hier könnte man sagen, dass es über allen vergleichbaren Haltungsstufen liegt: es wächst frei auf und darf jeden Tag des Lebens in seiner natürlichen Umgebung genießen. Wildfleisch gilt außerdem als gesundes Lebensmittel. Es hat kaum Fett, ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Wir Jäger wissen das, doch wie steht es um unsere nichtjagenden Mitmenschen?

Folgt man den großen deutschen Marktforschungsgesellschaften und den Veröffentlichungen der internationalen Fleisch-Fachzeitschriften werden Nachhaltigkeit, Regionalität, Tierwohl und eine gesunde Ernährung als relevanteste Kriterien für die Kaufentscheidung angeführt.

Warum also liegt „Wild“ als mögliche Alternative zu Schwein und Rind aus Massentierhaltung nicht voll in den besagten Trends? Warum schaffen wir es als Jäger nicht, unsere in Handarbeit erzeugten regionalen, nachhaltigen Lebensmittel wirtschaftlicher in die Wertschöpfung zu bringen?

Mit diesen Fragen sind Thomas L. Roedding und ich vor zwei Jahren gestartet und haben darüber diskutiert, welche Probleme wir als Jäger heute lösen müssen, um das Produkt „Wildfleisch“ besser und professioneller zu vermarkten und mehr Kunden zu erreichen.

Welche Probleme sind es also, die uns Jäger von einer professionelleren Vermarktung abhalten?


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