Nun leben Hubertus und Karl-Heinz in einer WG im umgebauten Stall zusammen. Sie halten Familie Reddehase gut auf den Läufen.
Alle zwei Stunden gibt es warme fettreiche Milch, angereichert mit Lämmer-Pulver aus der Flasche oder Pipette. Später gibt es sie dann aus Schälchen. Als Snack lieben die Jungs Haferflocken, frische Maulwurferde und Rosenblätter sowie zahlreiche zarte Pflänzchen aus Omas Garten.
In ein paar Tagen ziehen die beiden ganz in ihren gut gesicherten Auslauf um. Gut gesichert vor etwaigem Raubwild und Greifvögeln. Es ist toll den beiden zu zusehen; wie sie durch hohe Gräser staksen und sich die Zeit mit lustigen Bocksprüngen vertreiben.
Auch die Fellpflege kommt nicht zu kurz. In den ersten Tagen durften die Pflegeeltern dies übernehmen. Dabei konnte es schon mal passieren, dass etwas Pipi auf der Hand oder den Schoß tröpfelte. Inzwischen sind die Jungs aber "stubenrein" und übernehmen das gegenseitige Animieren und Säubern.
Bianka berichtet während meiner Besuche bei den Jungs, dass es schon Unterschiede im Verhalten der Bockkitze zu dem der Rickenkitze aus dem Vorjahr gibt. Sie sind etwas rüpeliger im Umgang miteinander und auch zu Fremden. Die bekommen dann schon mal ein Bockküsschen.
Auch wenn es Familie Reddehase wieder schwerfallen wird, wird es einen Abschied geben. Die Auswilderung der beiden Kitzwaisen soll im September/Oktober in einem geeigneten Gebiet erfolgen. Vielleicht ist es ja möglich, die beiden Jungs zu den drei Damen aus dem Vorjahr zu bringen. Diese leben gesund und munter seit ihrer Auswilderung in einem Gebiet ohne große Straßen und Publikumsverkehr.
Eine Bitte der Familie; bitte lassen Sie die auf Ihrem Spaziergang gefundenen Jungtiere dort liegen, wo Sie diese gefunden haben, und fassen Sie sie bitte nicht an. Wenden Sie sich an die Polizei oder an den jeweiligen Jagdpächter, wenn Sie meinen die Tiere benötigen Hilfe. Leider ist die Tierliebe oft zu groß und die Tiere werden mitgenommen. Wie im Beispiel von Hubertus, fast wäre er gestorben. Leider kann auch das Muttertier qualvoll durch einen Milchstau verenden.