Während die Rehkitzrettung der Jägerschaft Osnabrück-Stadt mit Drohnen noch auf vollen Touren läuft, wachsen die beiden Rehkitzböcke Hubertus und Karl-Heinz in liebevoller Handaufzucht zu starken Böcken heran.

Unverhofft kommt oft heißt es ja bekanntlich. Aber, dass es nun so schnell geht, hat Familie Reddehase, wohnhaft in einem kleinen, sehr idyllischen Dörfchen in Nordrhein-Westfalen auch nicht gedacht. Nachdem die Familie im letzten Jahr ihre Premiere als Pflegefamilie für gleich drei Rehkitzdamen gegeben hat, dürfen sie in diesem Jahr wieder ihren Garten zu Verfügung stellen.

Als erstes zog Hubertus ein. Er war noch sehr jung, fiepte nicht und stand auf sehr wackeligen Beinen. Er war sehr geschwächt. Von der Tierärztin wurde er auf ein Alter von circa drei Tagen geschätzt. In seinem Fall sieht man wieder, wie wichtig es ist in der Brut- und Setzzeit seinen Hund angeleint zu führen sowie bei Spaziergängen auf den Wegen zu bleiben. Er wurde von Spaziergängern gefunden. Eine Ricke war nicht in Sicht.

Schnell war es Bianka Reddehase klar; hier ist Eile geboten. Der kleine Mann hatte Durchfall und sah gar nicht gut aus. Ruck zuck war Biestmilch vom Schaf besorgt und ein Mittelchen gegen Durchfall von der netten Tierärztin. In der Natur erhalten Kitze diese maximal einen Tag durch die Ricke, in der Handaufzucht max. drei Tage.

Hubertus, der seinen Namen Tochter Finja zu verdanken hat, wurde von nun an alle zwei Stunden gefüttert. Schnell berappelte er sich und erkor Bianka als seine Ziehmutter aus.

Nach ein paar Tagen gesellte sich Karl-Heinz dazu. (Den Namen gab es zu Ehren des ortsansässigen Jagdpächters) Karl- Heinz war schon etwas weiterentwickelt als Hubertus. Aber Hubertus machte seinem Namen alle Ehre und verteidigte sein "Revier"- Karl-Heinz wurde mit einem Rüffel begrüßt und wird seitdem geduldet.


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