Immer mehr Menschen interessieren sich für die Jagd. Die Beweggründe sind dabei so vielfältig wie die Möglichkeiten, die Jagd an sich zu erleben. Manche kommen über ihren Hund zur Jagd, manche interessieren die Zusammenhänge in der Natur und was es für Möglichkeiten gibt, sich selbst mit Fleisch zu versorgen. Wieder andere nutzen den Jagdschein als Sprungbrett zum Falknerschein, manche sind familiär „vorbelastet“ und wünschen sich, gemeinsam mit den Angehörigen Jagen gehen zu dürfen. Wieder andere stecken aus lauter Neugier ihre Nasen in die Bücher, die zum „grünen Abitur“ führen.
Wurden früher ausschließlich Kurse angeboten, die über mehrere Monate das nötige Fachwissen zum Bestehen des Jagdscheines vermittelten, gibt es heutzutage Jagdschulen, die zum Beispiel Kurse zwischen einer und drei Wochen anbieten. Diese Form der Ausbildung verlangt ihren Schülern schon im Vorfeld viel Eigeninitiative und Disziplin ab, denn wer glaubt, dass man vollkommen unvorbereitet dort ankommt, „mal eben“ alles vorgekaut bekommt und dann die Jägerprüfung besteht, der irrt.
Trotz (oder vielleicht auch wegen oder mit) Corona traten letztes Jahr 18.900 Personen zur Prüfung an, 14.772 von ihnen waren erfolgreich: sie sind endlich Jäger! Und nun?
Die bestandene Jägerprüfung sollte man keinesfalls als Ende der Ausbildung für das nun bevorstehende Jägerdasein ansehen, sondern eher als Einstieg. Es gilt, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, neue Aufgaben zu bewältigen und aus gemachten Fehlern zu lernen und an all dem zu wachsen.
Als Jungjäger steht man sogleich vor einer Vielzahl von Fragen und Entscheidungen: was für eine Waffe in welchem Kaliber soll ich kaufen? Brauche ich eine Kurzwaffe? Was für ein Zielfernrohr ist das Beste und was ist nochmal der Unterschied zwischen Parallaxe und Absehen-Schnellverstellung? Wie funktioniert das mit der Wärmebildtechnik eigentlich? Was gehört zur Grundausstattung und wo kann ich das kaufen? Sollte zwingend ein Hund bei mir einziehen und wie komme ich an eine Jagdgelegenheit? Wie gehe ich mit Menschen um, die der Jagd nicht positiv gegenüber eingestellt sind?