Beim Schirmbau sollte man darauf achten, eine etwa 20 Zentimeter hohe Lücke im unteren Bereich der Frontverblendung zu belassen. Unsere vierbeinigen Jagdhelfer sehen in der Tarngardine scheinbar kein festes Hindernis, sondern eher einen Busch, durch den man einfach hindurch springen kann. Der Spalt sorgt dafür, dass der Schütze nicht plötzlich im Freien sitzt, während der Jagdhund mit dem Tarnnetz über den Acker rennt. Diese Situation habe ich schon mehrfach bei Seminaren beobachten können.

Die Vierbeiner nehmen diesen Spalt gerne an und lernen schnell, aus dem Stand und wieder hinein zu schlüpfen. Der Tarnwirkung tut es keinen Abbruch, da die anfliegenden Krähen aufgrund des Winkels zum Tarnschirm die Lücke nicht wahrnehmen. 20 Zentimeter sind dabei vollkommen ausreichend, da sich das Tarnnetz in der Mitte dann ausreichend dehnt, um den Hund ungehindert durchzulassen. Bei sehr hohen Vorstehhunden müssen es mitunter auch 10-15 cm mehr sein. Sehr wichtig ist es, dass man das Tarnnetz in der unteren Hälfte nicht mit Klemmen an den Teleskopstangen befestigt, da diese ansonsten im hohen Bogen davonfliegen wenn der Hund unter dem Netz durchschlüpft.

Die meisten Fertigschirme sind nicht optimal für den Jagdhund. Das rundum genutzte, blickdichte Material erlaubt dem Hund keinen Blick auf das Jagdgeschehen. Die meisten Schirme sind zwar mit Hundetüren ausgestattet, doch lässt man seinen Jagdbegleiter dort herausschauen, mindert dies den Tarneffekt. Eine Ausnahme stellt hierbei der Field Hunter Blind von Ameristep in Kombination mit einer Tarngardine dar. Dabei wird ein semitransparentes Netz als Frontverblendung genutzt, der Field Hunter bildet die Rück- und Seitenwände des Tarnschirms. So hat der Hund zumindest nach vorne eine uneingeschränkte Sicht. Auch hier sollte der Ausstieg für den Hund nicht vergessen werden!

Ein großes Problem bei der Krähenjagd stellen sehr helle Hunde dar. Sie leuchten geradezu durch die Tarngardine hindurch. Anfliegende Krähen werden dadurch misstrauisch oder drehen sogar ganz ab. Im Winter kann man mit Neoprenwesten in Tarnfarben gegenwirken. Bei der Jagd im Sommer hingegen muss man mit diesen Westen vorsichtig sein. Die Hitze staut sich unter dem Neopren und kann im schlimmsten Fall zum Hitzschlag führen. Alternativ kann bei hohen Temperaturen ein Stück blickdichtes Tarnnetz über den im Stand liegenden Hund gelegt werden, der Kopf bleibt jedoch frei. Im Tarnstand sollte vor allem bei niedrigen Temperaturen eine isolierende Hundedecke liegen. Zum einen verhindert sie Unterkühlung beim Hund, zum anderen wird der Vierläufer deutlich ruhiger liegen, wenn er einen klar definierten und bekannten Platz zugewiesen bekommt. Dies erhöht den Erfolg, da bei der Krähenjagd jede überflüssige Bewegung vermieden werden muss.


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