Die Hunde wurden ab 10.30 Uhr ins Treiben entlassen und schon sehr bald ertönten Rufe der Treiber sowie Hundegeläut durch den Wald. Immer wieder horchend und die Schneisen mit schnellen Blicken absuchend, erwartete ich die Dinge, die da kommen sollten. Kleine Vögel, Eichhörnchen, das Rascheln der Blätter durch den leichten Windhauch. Anschlagen, bereit sein, warten, Finger wärmen, wie lange noch? War das gerade ein Hund oder ein Reh, sollten nicht langsam mal Schüsse fallen, hatte da nicht jemand Sauen im Treiben gerufen?

Da - was war das? Etwas im Galopp kommt durch die Buchenblätter, dunkel und gedrungen erscheint die Silhouette. Fertig machen und warten bis die Kreatur über die Kuppe kommt. Die Hunde bellen, das Stück verhofft irgendwo am Horizont hinter der Kuppe, ist es still. Ich warte angespannt, den Finger am Abzugsbügel, bereit ihn auf den Abzug zu legen und diesen dann nach dem Anschlagen der Waffe zu betätigen. Die vierbeinigen Jagdhelfer kommen laut näher, es raschelt lauter hinter dem Hügel. Spannend. Dann kommt das bereits vor wenigen Sekunden ausgemachte Geschöpf über die Kuppe gehetzt. Es ist dunkel und borstig, Waffe hoch, Finger an den Abzug, Blick durch das Zielfernrohr – es ist ein Deutsch-Drahthaar ohne Warnhalsung oder -weste. Meine Güte, warum lässt jemand seinen Hund ohne jegliche Signalwirkung auf einer Drückjagd arbeiten? Aufpassen - immer wieder aufpassen, lieber nochmals genau gucken und vergewissern und im Zweifel einfach nicht schießen, ermahne ich mich.

Noch immer an dieses Erlebnis denkend höre ich die Treiber herannahen. Mein Ansteller erklärte mir, dass sich hinter der Kuppe eine große Dickung befindet und ich auf jeden Fall gut aufpassen soll, wenn die Treiber diese durcharbeiten. Nun denn, gewartet hatte ich ja schon, nun konnte es sehr gern etwas Abwechslung im Tagesgeschehen geben.

Durch die gute Passform des Pistolengriffes für kleine und schmale Hände verliere ich auch bei widrigen Wetterbedingungen niemals die Verbindung zur Waffe. In der Anspannung der Situation zeigt sich der Vorteil des geringen Waffengewichtes. In Vorhalteposition, in Erwartung einer schnellen Schussabgabe, ist das Halten der Waffe zu keiner Zeit anstrengend oder unangenehm.

„Sauen nach vorne“ dringt der Ruf in mein Ohr. Das ist in meine Richtung, denke ich noch, da stürmt schon eine Rotte Sauen über die Kuppe auf meinen Stand zu. Sie bleiben dicht zusammen. Waffe hoch, abwarten, mitschwingen. Die in meinen Augen schwächste stolpert aus der 8-köpfigen Rotte über einen Ast und bleibt etwas zurück. Ich lege den Finger auf den Abzug und hoffe, dass sie den von mir gewünschten Weg nehmen und ich somit zu einer Schussabgabe kommen kann. Jawoll, der von mir vorher ausgeguckte Korridor wird passiert und ich schieße. Das Geschoss im Kaliber 8x57 IS verlässt den Lauf, der Frischling rolliert und bleibt liegen. Ich repetiere, ziehe weiter mit, bin aber so aufgeregt, dass ich keinen weiteren Schuss abgeben kann. Waidmannsheil!

Fazit:

Der zu erwartende Rückstoß war kaum merklich, was ob des geringen Waffengewichtes fast nicht zu erahnen war. Durch den geraden Schaftrücken und die gute Modulation der Schaftkappe war es auch ohne das Tragen einer eng anliegenden Schießweste mit der Witterung angepassten Schichten an Kleidungsstücken hervorragend möglich, die Waffe richtig an Schulter und Gesicht zu positionieren und somit einen sehr guten Treffer anzubringen. Über den Testraum hinweg, konnte ich einige Stücke sowohl auf Drückjagden, als auch auf klassischen Ansitzen bei Tag und Nacht, sauber erlegen.

Die Tikka T3x Lite ist eine auch für Damen bzw. zierliche Personen abgestimmte Büchse. Das Preis-Leistungsverhältnis ist außergewöhnlich gut, denn die Verarbeitung der Waffe macht dieses Stück nicht nur optisch zu einem Highlight.

Die sehr gut ausbalancierte Finnin macht es der Schützin leicht, schnell die speziellen Vorzüge der Tikka zu Eigen zu machen und somit voller Selbstvertrauen auf die eigenen Fähigkeiten präzise Treffer abzugeben. Das mitgelieferte Zielfernrohr von Steiner passt sich perfekt in die Gesamtheit der Waffe ein. In einer Drückjagdsituation mit der kleinsten Vergrößerung arbeitend, ist es ein ausgezeichnetes Utensil zur präzisen Schussabgabe.

Aufgrund des geringen Gesamtgewichtes ist die Waffe im jagdlichen Alltag sehr gut handle-bar und macht Freude im Umgang. Der Abzug ist mit etwa 1.000 gr Abzugsgewicht nicht zu fein eingestellt.

Für Waffe sowie montiertes ZF wären etwa € 2.698,00 € zu zahlen, was ein äußerst attraktives Preis-Leistungsverhältnis darstellt.


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