Der Mink ist eine der am häufigsten verbreiteten gebietsfremden Säugetierarten weltweit und gilt als Überträger einer Vielzahl von Zoonosen wie Leptospirose, Trichinellose und Toxoplasmose (Quelle: Goethe-Universität Ffm.).
Hauptaugenmerk sollte laut Schanz auf einem effizienten Prädatorenmanagement liegen, was eine kontinuierliche Bejagung, insbesondere der Fallenjagd, zum Ziel hat.
Die EU-Kommission schätzt die durch IAS entstehenden wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schäden in Europa auf jährlich 9,6 bis 12,7 Milliarden Euro.
Untersuchungen im Rahmen des Projektes ZOWIAC machen auch die katastrophalen ökologischen Auswirkungen deutlich. So wurden in einem zu untersuchenden Gebiet durch eine Gruppe Waschbären eine ganze Population Kröten ausgerottet. Im Zuge der wissenschaftlichen Arbeit wurden durch die Forschenden ca. 300 gehäutete Kröten entdeckt.
Aber auch weitere heimische Tiere sind durch die Invasiven bedroht. Darunter u.a. der Kiebitz, verschiedene Fledermausarten, Ringelnatter, Sumpfschildkröte.
Die Beschaffung von aussagekräftigem Datenmaterial ist elementar für Forschung und Wissenschaft. Hierzu wurde im Rahmen des Projektes eine eigene App entwickelt: die ZOWIAC App ruft insbesondere die Jägerschaft aber auch die breite Bevölkerung auf zur Mitarbeit durch Meldung von Sichtungen der Tiere, deren Trittsigel etc. Die Meldung einer Sichtung ist denkbar einfach und kann sinnvoll ergänzt werden um zusätzliches Fotomaterial.
Schanz bedauert, dass das Forschungsprojekt bislang wenig Unterstützung von politischer Seite erhält. Insbesondere wenn es mal wieder zu Drohbriefen aus der Bevölkerung kommt, in denen eine „Jagd auf den süßen Waschbären“ fehlinterpretiert wird.
Ab dem kommenden Jahr soll die Forschungsarbeit durch das Besendern einzelner Waschbären erweitert werden. Finanziert wird das Forschungsprojekt ZOWIAC durch die Goethe Universität Frankfurt a.M., Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Uniscientia Stiftung und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Im Beitrag von Dr. Marcel Holy von der Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. referierte dieser über das beeindruckende Projekt in Niedersachsen, wo auf einer Gesamtfläche von ca. 4560 ha durch fokussiertes Prädatorenmanagement und intensive Bejagung nachhaltiger Artenschutz betrieben wird. Veröffentlichung „Hessenjäger“ Ausgabe 10/2022.
Foto: Quelle ZOWIAC App