Die Jagd als solche, mit ihrem Facettenreichtum, ihren Traditionen und Brauchtum, dem Respekt gegenüber der Natur und vor allem die Natur erleben zu dürfen, ist ein großes Privileg. Das war einer der ausschlaggebenden Überzeugungspunkte für mich, als ich vor 12 Jahren zum Jäger "geschlagen" wurde.

Auch wenn ich mir immer gesagt habe, dass das heimische Wild und die regionale Flora und Fauna mir reicht, um meiner Passion nachzugehen, habe ich mich nach meiner ersten Jagdreise (Gerlostal) in die Bergjagd verliebt. Dank meiner Frau Annette und meinem Jagdfreund Nico, welcher gemeinsam mit mir das authentische Jagderlebnis teilen durfte, ging es im August ein zweites Mal in die Berge, diesmal zu unseren Freunden in die Steiermark.

Alles begann mit einem Facebook Chat über Sauen(fieber), bei uns eher gewöhnlich bis massig vorhanden, in der Steiermark eher eine Rarität. Aus, „Aja, dann komm doch mal hoch eine Sau schießen“ und einer spontanen 8 Std Autofahrt, entwickelte sich in kürzester Zeit zwischen Nico und Michi eine anhaltende und herzliche Jagdfreundschaft. Der Kreis ist mittlerweile - mich inbegriffen - auf eine lustige, vertrauensvolle Truppe herangewachsen. Jungs mit unterschiedlichen Charakteren, aber alle mit der gleichen, respektvollen und traditionsbewussten, aber auch modernen Jagdeinstellung.

Nachdem Michi und seine Freunde uns im Sommer bei der Schweinejagd im Feld unterstützt haben und wir die Sauenpirsch ("Butschi Birsch") näher bringen konnten, ging es nun für uns auf Murmel und Gams in die wundervolle, grüne Bergnatur der Steiermark.

Mit Rucksack, Büchse und ausreichend Verpflegung (Danke an Laura) im Gepäck, ging es mit dem Pick-Up um 22 Uhr los, die Nacht durch mit dem Ziel, den Sonnenaufgang mit Bergpanorama genießen zu können. Die letzten Kilometer bis zum Ziel ging es in gemütlicher Serpentinenfahrt durch die kräftigen, grünen und steilen Wiesenhänge. Mit dem ersten „Büchsenlicht“ und noch keine 2 km von der Autobahnabfahrt entfernt, stand die erste Gams wie gemalt auf einem kleinen Wiesenhang zwischen Straße und Waldkante. Mit jedem Anblick wuchs die Euphorie und Vorfreude auf vier volle Bergjagdtage und die acht Stunden Autofahrt auf unserem Allerwertesten, hatten sich jetzt schon fast gelohnt.


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