Die Gastfreundlichkeit und die Organisation, von unserem Jagdfreund Tom, war von Minute eins bis zur Abfahrt herzlich und perfekt! Den Ankunftstag hatten wir zum Beziehen der Räumlichkeiten, erkunden der Nachbarschaft und zum Erholen eingeplant, bevor es am nächsten Tag um 5 Uhr auf den Weg zur Alm ging.

Die Anfahrt ins Revier, über Serpentinen durch den Wald, ließ uns schon einige schöne Eindrücke gewinnen. Unter normalen Umständen wäre es bestimmt eine mehrstündige Anfahrt geworden, doch Tom kannte die Wege, Kurven und Steigungen wie „im Schlaf“, entsprechend zeitig und mit leicht schwitzigen Händen vom Festklammern, kamen wir nach eineinhalb Stunden auf 1.500 m an. Vier abgelegene, mit Patina versehende Holzhütten kurz vor der Baumgrenze, waren unser Ziel.

Nach einer kurzen Bekanntmachung mit den Jägern und dem Pächter Flo, ging es auch direkt los zu den Murmelplätzen. Gemeinsam stiefelten wir voller Taten- und Bewegungsdrang sowie Bergjagdeuphorie los, um den 2.000er Gipfelkamm zu erklimmen. Ich glaube 500 m (keine Höhenmeter) habe ich geschafft, als Flo mein Leiden aus der Ferne sah und mich mit einem stillen, innerlichen, aber verständnisvollen Grinsen mit dem Quad abholen kam. Auch wenn ich selbst im heimischen Taunus ein Revier mit Steigung bejage, die Strecken vom Auto bis zum Hochsitz reichen als Training nicht aus.

Die ersten Murmeln zeigten sich schon bei Ankunft auf 1.900 m und somit beschlossen wir, uns in zwei Gruppen aufzuteilen, um die Murmelpopulation der bekannten, großen Baue näher zu beobachten. Wir verbrachten einen herrlichen, wenn auch windigen Tag in den Bergen. Stille und ruhende Pausen vorm Murmelbau, beobachten, warten, kurzes eindösen, das Panorama genießen und weiter geht’s mit abglasen der Hänge. Hatte man einen passenden Murmel gesichtet, kam das Kommando vom Pirschführer „fertig machen“! Mit etwas Glück, folgt nicht das zweite Kommando „Murmel weg“ und dann hieß es still und regungslos abwarten, bis sich das Murmel entsprechend weit vom Bau entfernt hatte.

Im Gegensatz zu Nico, der sein Bär bereits am Nachmittag erfolgreich ins Tal trug, spielte der Wind, die Höhenluft, das Bergpanorama, die Wolkenformen, der ungewohnte Schaft und die Kurzatmigkeit mir nicht in die Karten … nein, es lag allein an mir …


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