Wenn man so einen Dackel bei sich einziehen lässt, muss der ja auch irgendwie und irgendwann in einem Jägerhaushalt jagdtauglich sein. Dacht ich mir so und habe mich kurzerhand in einer Gruppe des DTK 1888 e.V. angemeldet. Dort meinte man auch zu mir: "also, wenn Du einen Teckel haben möchtest, der gehorsam ist und auf der Jagd funktionieren soll, dann musst Du unbedingt einen BHP-Kurs mit dem Hund besuchen!" gesagt, getan, angemeldet. Na, das kann was werden, wo ich es doch so mit Menschen habe.

Dann war es endlich so weit. Der Kurs sollte losgehen. Treffen sollten sich alle Teilnehmer auf einem Parkplatz eines Supermarktes. Ich war natürlich sehr früh da, um zu sehen wer so kommt. Und überhaupt ist mir Pünktlichkeit sehr wichtig.

Nach und nach trudelten sieben Dackelleute ein. Irgendwie blieben sie auch alle in ihren Autos sitzen. Nur ein Pärchen stieg aus und sah sich um. Die haben nen Dackel dabei, sehen sympathisch aus, die quatsch ich jetzt einfach an. So lernte ich Kathi und ihren Mann Markus kennen. Um nicht zu weit ausholen zu wollen; von diesem Tag an bestritten wir den Kurs und so einige Prüfungen gemeinsam mit unseren Rauhaardackeln Franz und Alfons. Franz gehört zu Kathi und Alfons zu mir.

Eines schönen Tages fragt Kathi mich, ob ich sie mal mit auf Ansitz nehmen würde. Klar! Schnell war ein passendes Datum gefunden. Es sollte auf Rehwild angesessen werden.

Als es dann so weit war, sind wir beiden Mädels warm eingepackt los. Es war noch sehr kalt und es war Schnee angekündigt. (Rehböcke dürfen bei uns schon im April bejagt werden, sollte jetzt jemand der Schnee stören.)

So saßen wir beide dick eingemummelt um 18:30 Uhr auf unserer Kanzel am Wildacker. Kathi hatte tausende von Fragen. Ich versuchte, sie so gut es ging, im Flüsterton zu beantworten. Mit Anblick hatte ich für den Abend dann nicht mehr gerechnet. Zwei kugelrunde Ricken störte unser Geplapper nicht. Sie zogen elegant und ab und an äsend an uns vorbei. Auf einmal trat ein Stück Rehwild auf die Fläche, ich nickte Kathi zu. Im Vorfeld hatten wir abgesprochen, dass ich diese Geste vollziehe, wenn ein passendes Stück kommt. So konnte sie sich vorbereiten und ihre Kopfhörer aufsetzen.