Halbieren der Strecke

Bei dieser Methode macht man sich die Tatsache zum Nutzen, dass kleine Entfernungen besser eingeschätzt werden können als große. Möchte man eine Entfernung schätzen, so schätzt man lediglich die Hälfte der Strecke und verdoppelt den Wert. Dazu bietet es sich an, sich einen Hilfspunkt in der Mitte der Strecke im Gelände zu wählen. Dabei ist es von Vorteil, wenn man diesem einer festen Größe zuordnen kann. Als Beispiel wäre hier ein unterarm starker Baumstamm eine gute Wahl. So kann man die Methode bekannter Strecken mit der Methode des Halbieren kombinieren. Denn ein Fehler beim halbieren der Strecke hat zur Folge, dass die falsch eingeschätzte Entfernung durch das Verdoppeln ebenfalls mitberechnet wird. Somit wird ebenfalls der bereits geschätzte Fehler der halben Strecke verdoppelt.

Die Strichplatte

Beim Militär sind die meisten Optiken mit Strichplatten versehen. Diese ermöglichen Entfernungen genauer Entfernungsschätzen Asehen 1einzuschätzen. Auch auf den zivilen Markt werden Optiken mit Strichplatten angeboten. In der Gestaltung der Strichplatten gibt es diverse Gestaltungsmöglichkeiten. Üblicherweise richtet sich die Anzeige nach jeweils einem Strich. Das Strichmaß leitet sich aus dem Schweizer Artilleriepromill ab und beschreibt eine Strecke von 10cm auf 100m, eine Strecke von 20 cm auf 200 m, usw. Das Ermitteln von Entfernungen mit Strichplatten, oder beispielsweise einem MilDot-Absehen gestaltet sich dabei gleich. Zu beachten ist dabei jedoch, dass das Absehen und die Strichplatte in der 1. Bildebene liegen müssen und damit ebenfalls mitvergrößern, wenn variable Vergrößerungen verwendet werden.Formel Bei der Methode muss ein Hilfsziel in der Größe bekannt sein, so dass man eine bekannte Strecke in das Verhältnis zum Strichbild setzen muss. Dabei legt man das Absehen über das bekannte Hilfsziel oder gar Ziel und prüft, wie viel Strich im Absehen abgedeckt werden. Als Maßeinheit nutzt man Meter. Man berechnet nun die Entfernung indem man die Größe des Hilfszieles durch die abgedeckten Strich im Absehen teilt und im Anschluss mal 1000 multipliziert. Das Ergebnis bildet die Entfernung in Meter. Das Schaubild soll die Formel anhand eines Beispieles verdeutlichen.

Die 10 Meter Methode

10 Meter lassen sich von fast allen Menschen relativ genau einschätzen, bzw. sogar abmessen. Für jagdliche Distanzen lassen sich nun diese relativ genau abgeschätzten 10m mehrmals aneinanderreihen. Man schätzt demnach von Punkt zu Punkt immer nur 10m und mulipliziert diese 10m mit der Anzahl dieser Abschätzungen, bzw. addiert bei jeder Schätzung lediglich 10m hinzu. Besonders eignet sich diese Methode für relativ kurze Entfernungen und im Wald.

Additionsmethode

Diese Technik funktioniert ähnlich, wie die 10 Meter Methode. Lediglich die Länge der Strecke ist dabei variabel. Man schätzt demnach nur relativ kurze Entfernungen von Punkt zu Punkt und addiert diese kleinen Entfernungen zusammen, so dass man letztendlich die Gesamtstrecke erhält. Dazu benötigt man auf der Gesamtstrecke mehrere Hilfsziele als Zwischenpunkte. Von Punkt zu Punkt werden nach und nach die Entfernungen geschätzt. Auch hier bietet es sich an Punkte zu identifizieren, deren Ausmaße bekannt sind, so dass man diese bekannten Strecken beim Schätzen wieder in Relation zur zu schätzenden Strecke setzen kann. Auch diese Methode kann im Wald oder im durchschnittenen Gelände sehr erfolgversprechend sein.

Eingabeln

Das Eingabeln hingegen eignet sich eher für größere Distanzen und im Gelände, in dem man relativ wenig Hilfsziele und bekannte Strecken findet. Besonders in der Feldmark ist diese Methode zu empfehlen. Man wähle sich dazu ein Hilfsziel in einiger Entfernung. Nun schätzt man wie weit sich dieses Ziel maximal entfernt befinden könnte. Als nächstes schätzt man die gleiche Entfernung erneut, schätzt nun aber wie weit das Ziel mindestens entfernt zu sein scheint. Aus beiden Entfernungen bildet man nun einen Mittelwert. Zu dieser Methode sei gesagt, dass sie nur dann sinnvoll erscheint, wenn man die Entfernung im Anschluss überprüfen kann, oder ein Referenzwert existiert, mit dem man diesen ungenauen Wert noch weiter eingabeln kann. Im offenen Gelände lässt sich diese Methode in Verbindung mit einem Laserentfernungsmesser allerdings sehr gut trainieren. Im Hochgebirge, wo leicht Entfernungen von über 300m bei der Jagd auftreten können, ist die Methode allerdings sehr hilfreich.

Daumensprungmethode

Diese aus dem Matheunterricht bekannte Methode ist relativ bekannt und durchaus auch für jagdliche Zwecke nutzbar. Auch hier benötigen wir ein Hilfsziel dessen Größe relativ gut zu bestimmen ist und sich in gleicher Entfernungn wie das Ziel befindet (sollte die Ausdehnung des Ziels bekannt sein so nutze man dies). Als Beispiel wählen wir hier einen Waldweg, der in etwa 2m breit ist. Breiten oder Höhen von kurzer Distanz lassen sich insgesamt einfach schätzen. Nun nehme man den ausgestreckten Arm und peilt mit dem Daumen das Hilfsziel an.


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