Wärmebildgeräte sind erst seit wenigen Jahren auf dem deutschen Markt und dennoch nicht mehr wegzudenken. Sie revolutionieren die Jagd und insbesondere die Art zu jagen. Der Markt bietet mittlerweile eine Vielzahl von unterschiedlichen Geräten für jeden Einsatzbereich und jedes Budget an. Wir haben die Keiler 36 Pro für ein Jahr getestet und ziehen ein Fazit.
Langsam laufe ich den befahrbaren Wirtschaftsweg im Wald entlang. Es ist noch früh am Abend, jedoch ist das Wild hier im Zentrum des Waldes meist schon auf den Läufen. Neben einigen Spaziergängern kommen mir auch einige Fahrradfahrer entgegen. Das Wild ist diese Waldbesucher gewöhnt und stört sich nicht weiter daran. In einer Senke zu meiner Linken kann ich mit dem Wärmebildgerät einige Stücke Damwild ausmachen, doch heute soll es den Rehen und Sauen gelten. Ohne Wärmebildgerät hätte ich kein Stück des kleinen Rudels gesehen, welche sich nur ca. 40 m neben mir im dichten Stangenholz niedergetan haben. Also weiter. Im Gegenhang taucht nun eine Ricke mit ihrem Kitz auf und ich positioniere mich zügig, jedoch ohne Hast, mit meinem Zielstock. Es dauert jedoch eine ganze Weile bis ich die Stücke durch mein Zielfernrohr ausmachen kann. Unter dem dunklen Schirm der Fichten sind sie kaum zu sehen. Langsam wird die Ricke nervös und zieht weiter in den Hang, gefolgt von ihrem schwachen Kitz. In der nächsten Lücke zischt der Schuss durch den Wald und das Kitz liegt nach einer kurzen Flucht. Die Ricke ist mit dem Wärmebildgerät immer noch zu sehen, doch steht sie hinter zu vielen Ästen, um einen sicheren Schuss anbringen zu können. Nach einer kurzen Zeit des Wartens springt sie endlich ab. Nach dem das Stück versorgt und in der Kühlung ist, pirsche ich noch zu einer Kirrung. Große Hoffnung habe ich nicht, da die Sauen die Kirrung in letzter Zeit nur sporadisch aufgesucht haben. Im Licht des aufgegangenen Mondes ist nichts zu sehen, doch das Wärmebildgerät verrät mir die Anwesenheit von zwei Stück Wild in den nahen Buchenrauschen. Tatsächlich kommen hier nach einer halben Stunde zwei Überläufer langsam und äußerst vorsichtig auf die Kirrung gezogen. Da der Wind küselt, warte ich nicht lang und erlege den ersten Überläufer, der passend steht. Ohne Wärmebildgerät hätte ich die Kirrung für leer befunden und wäre wahrscheinlich nach kurzer Zeit wieder von dannen gezogen oder hätte die Sauen sogar vergrämt. Dieser Abend ist ein Paradebeispiel wie effektiv und sicher das Jagen mit dem Wärmebildgerät funktionieren kann.