Zughundesport – Auslastung für den Jagdhund in den Wintermonaten
Hunde

Zughundesport – Auslastung für den Jagdhund in den Wintermonaten

Text: Daniela Bernhardt
Bilder: Daniela Bernhardt

Nur weil die Tage kürzer werden und die Natur ihre bunten Farben verliert, bedeutet das nicht, dass Hund und Mensch weniger Spaß an der Bewegung im Freien haben.

Im Gegenteil!

Auch in der kalten Jahreszeit lassen sich großartige und herausfordernde Abenteuer erleben – Zughundesport lautet hier das Zauberwort. Diese Art des Sports wirkt wie ein Antidepressivum: Glückshormone werden auf- und Stresshormone abgebaut. Du setzt Dir und Deinem Hund Ziele, die Ihr zusammen erreichen werdet. Dabei bleiben Stress und Frust auf der Strecke und Ihr habt jede Menge Spaß an gemeinsamer Bewegung!

Diese Art des Trainings wirkt sich konditionssteigernd auf Hund und Halter aus und ist vor allem auch für Jagdhunde ideal, eine besonders aktive und lauffreudige Hunderasse. Geist und Körper werden angeregt und ausgelastet bei sportlicher Bewegung in der Natur, zudem wird das eigenständige Denken beim Hund gefördert und sein Selbstbewusstsein gestärkt. Gleichzeitig wird auch der Lauf- und Jagdtrieb befriedigt und der Hund ist ausgeglichen, weil er hier zusätzlich zur Jagd „arbeiten“ darf. Ein weiterer gesundheitlich relevanter Aspekt: Zughundesport kann dank der gleichmäßigen Bewegungsabläufe auch zu Therapiezwecken unterstützend bei Hüftdysplasie (HD) eingesetzt werden.

Unterschieden werden dabei drei Sportarten: Canicross, Dogscooting, Bikejöring. Was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Canicross ist vergleichbar dem Joggen, jedoch bei höherem Lauftempo. Der angeborene Lauftrieb ist bei Mensch und Hund gleichermaßen gegeben; hier arbeitet der Hund im Zug und der Mensch nutzt diese Zugkraft kontrolliert und effizient läuferisch. Canicross ist auch für kleinere, leichtere Hunde geeignet und ortsunabhängig überall durchführbar, auch im Urlaub.

Dogscooting / Bikejöring: Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Sportarten vor allem im Gefährt – während man beim Dogscooting einen speziellen Tretroller benötigt, kann man für Bikejöring das eigene Mountainbike nutzen. Dieses wird lediglich durch eine Bikeantenne ergänzt.

Beim Dogscooting bist Du mit Deinem Schwerpunkt und den Füßen näher am Boden, und die Bewegungsabläufe sind andere als beim Bikejöring; mangels Fahrradkette, Pedale etc. ist der Roller zudem weniger wartungsaufwendig. Dogscooting ist für Hunde ab 20 kg empfehlenswert, wobei auf ein gesundes Gewichtsverhältnis zum Halter geachtet werden sollte.

Beim Bikejöring verteilt sich die Zugkraft auf Mensch und Hund gleichermaßen bzw. bedarfsgenau, und diese Variante des Zughundesports kann so auch mit leichteren Hunden durchgeführt werden.

Egal, auf welche Variante die Wahl fällt, die erforderliche Grundausrüstung ist immer dieselbe. Wer jetzt neugierig geworden ist und eine neue Herausforderung sucht für sich und seinen vierbeinigen Teamgefährten, ist herzlich eingeladen, sich auf eine neues, spannendes Abenteuer einzulassen und einfach einmal auszuprobieren, wie viel Spaß der Zughundesport für alle Beteiligten bereithält. Und wetten, dass das Ergebnis nicht überraschen wird?

Im Training lernen Mensch und Tier, einander zu vertrauen; sie sammeln Erfahrungen, durch die sie die Stärken und Schwächen des anderen besser einschätzen können. Hund und Halter kommunizieren auf eine ganz neue Weise miteinander, erfahren sich als Team und Einheit, verfolgen dasselbe Ziel – ein sehr positives und verbindendes Erlebnis, das übrigens nach dem Einstiegsworkshop in weiterführenden Kursen intensiviert werden kann.


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