Hier standen tatsächlich größere Gruppen mit mehreren starken männlichen Stücken zusammen. Auch hörte man immer wieder wie Muffelwidder miteinander kämpfen. So langsam konnte ich auch schon die entsprechenden Muffel ansprechen und erkannte, dass die meisten einfach zu stark oder zu jung waren. Als wir quasi schon auf dem Rückweg waren, sahen wir nochmals eine Gruppe mit mehreren weiblichen, aber auch drei männlichen Stücken. Schnell machten wir uns fertig und pirschten uns an… ja, endlich ein passender Widder war dabei.

Nun noch auf Schussentfernung rankommen. Obwohl der Wind nicht perfekt war und sie ziemlich häufig in unserer Richtung äugten, schafften wir es auf ca. 250 m heranzukommen. Die Ansage war, ich soll fliegenlassen, wenn ich bereit bin, kein Druck. Angelegt habe ich an einer Kiefer, besser gesagt sitzend aufgelegt auf einem dicken Ast einer Kiefer. Ich atme ein, Gedanken sausen durch den Kopf, die Belohnung für drei Tage anstrengende Pirsch?! Ich atme aus, der Richtige? Der richtige Zeitpunkt? Der Schuss bricht, der Muffel liegt, wir gucken uns an… Waidmannsheil. Beza hatte beobachtet, dass der Muffel am Anschuss lag.

Dies sind die Momente die nur Jäger*innen verstehen, ein Jagderlebnis, was man nicht vergisst. Kurzes Innehalten, dann machten wir uns auf zum Stück. Erst später fiel mir das tolle Panorama auf von dem Punkt, von wo ich geschossen habe, die Burg von Senj im Hintergrund.

Das Bergen war nun nochmal der krönende Abschluss. Zum Glück bekamen wir noch Verstärkung und konnten so die Strecke bis zum befahrbaren Weg mit dem letzten Licht erreichen. Wir brachten den Muffelwidder nun zum nahegelegenen Jagverein. Dort befanden sich die Wildkammer und das Jagdhaus, in dem am nächsten Tag nochmal ein Treffen vereinbart war. Die erste Vermessung bestätigte die Vermutung von Beza, etwas über 70 cm und recht starke Basis. Die offizielle Vermessung mit entsprechender Zertifizierung sollte nochmal separat erfolgen.

In den folgenden Tagen haben wir viele Tagesausflüge mit der Familie gemacht. Zum Beispiel ins Bärengehege Kursovo, in den absolut beeindruckenden Nationalpark Plitvicer Seen, sowie einige Wanderungen rund um die nahegelegenen Buchten. Ein absolut empfehlenswertes Highlight war die geführte Zipline Tour durch die Berge auf der Insel Krk. Preislich alles im Rahmen und auch das Kaffeetrinken und Essengehen ist gegenüber anderen europäischen Urlaubsländern eher günstig. Leider hatten wir auch ein paar Tage schlechteres Wetter, da in der Region gerade im Oktober mal ein starker Wind weht, die Bura. Ich komme ja von der Küste, aber der Wind ist schon teilweise sehr heftig.


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