Pirsch und Pool
Jagdgeschichten

Pirsch und Pool

Text: Norman Stoll
Bilder: Norman Stoll

Auf der Suche nach einer Kombination aus Jagderlebnis in Vereinbarkeit mit einem Familienurlaub bin ich auf das schöne Reiseland Kroatien gestoßen. Wie sich nun Strand, Familie, Pool und Jagd dort miteinander verbinden ließen, davon erzählt dieser Artikel.

Wenn eine Geschichte mit „eigentlich“ anfängt, klingt es nicht so vielversprechend, aber eigentlich wollten wir in diesem Jahr wieder nach Namibia reisen. Aufgrund der anhaltenden Corona-Lage, den dadurch auch deutlich gestiegenen Flugkosten und den des Öfteren wechselnden Ein- und Ausreisebestimmungen, haben wir uns letztendlich gegen eine Reise nach Afrika entschieden. Vor drei Jahren waren wir als Familie in dem wunderschönen Jagdreiseland Namibia und hätten nur zu gerne die Reise zu unseren herzlichen Gastgebern wiederholt.

Aber nun galt es, einen Ersatz zu finden. Die gewünschten Voraussetzungen waren, ein Urlaub in unseren Herbstferien (Anfang Oktober), in dem keiner der Familie zu kurz kommt und sich das Jagen gut mit den anderen Urlaubstagen verbinden lässt. Also sind für uns schon mal Unterkünfte rausgefallen, die nicht familien- bzw. kindertauglich waren. Zudem auch die Angebote, wo die jagdliche Unterkunft getrennt von der Familienunterkunft gewesen wäre. Da ich beruflich etwas eingeschränkt in der Planung dieses Jahr war, war der Herbsturlaub auch tatsächlich unser einziger zusammenhängender Familienurlaub und die Familie wünschte sich Sonne und Meer.

Wenn man dies nun noch bei der Suche berücksichtigt, bleibt gar nicht mehr so viel übrig. Einen bestimmten finanziellen Rahmen sollte das ganze selbstverständlich auch nicht sprengen. Also blieb noch das südliche Europa als mögliche Variante. Nach einiger Recherche gab es für uns zwei Möglichkeiten, Spanien in der Nähe von Valencia mit der Jagd auf Steinbock oder Mähnenschaf und Kroatien mit den möglichen Optionen Muffelwidder, Gamswild oder auch Rothirsch. Die Problematik an Spanien war, dass in der Nähe der Küste die Jagdzeit mit unserer Reisezeit kollidierte. Die Jagd auf Beceite-Steinbock ist erst ab dem 15. Oktober möglich. Wäre also noch die Option Jagd auf Mähnenschaf und Ferienhaus in der Nähe von Valencia gewesen.

Dem gegenüber stand die Reise an die Küste Kroatiens mit den teils vielfältigen Angeboten auf verschiedene Wildarten. Bei den Flugreisekosten gab es übrigens keinen signifikanten Unterschied für uns als vierköpfige Familie. Auch die verfügbaren Unterkünfte waren in Qualität, Verfügbarkeit und Kosten ähnlich, aber dadurch, dass in Kroatien schon Nebensaison war, gab es bei den geplanten 10-14 Tage doch schon eine gewisse preisliche Differenz. Vorteil Kroatien. Nun noch das Wetter, laut Internetrecherche sollte auch das Wetter in beiden Regionen sehr ähnlich sein, allerdings hier leichter Vorteil Spanien.

Ich hatte Kontakt zu verschiedenen Anbietern und habe mich letztendlich für den entschieden, der mir am ehrlichsten meine Fragen beantwortet bzw. auch verstanden hat, dass es hier nicht nur rein um den Verkauf eines Abschusses geht, sondern ein Jagderlebnis in einem anderen Land mit passenden Rahmenbedingungen. Mit Florian Erhart (Floba Jagdreisen) habe ich dann mehrfach telefoniert und wir konnten so die Erwartungen bzw. Wünsche besprechen.

Hier hatte ich immer das Gefühl, dass der zufriedene Kunde/Jäger das Ziel ist. Perfekt war hier zudem, dass sich das Jagdgebiet quasi direkt an der Küstenstraße und somit direkt im Feriengebiet befindet. Also gab es auch die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Ferienwohnungen zu wählen. Entschieden haben wir uns schlussendlich für ein Ferienhaus mit mehreren Apartments und einem schönen Außenpool. Die passende Unterkunft war somit gefunden. Nun galt es nur noch mit Hilfe der Erfahrungen von Florian Erhart sich für die passendste Jagdmöglichkeit zu entscheiden.

Wie oben im Text schon beschrieben, gab es verschiedene Optionen. Tatsächlich ist es landschaftlich so abwechslungsreich, dass sich rechts von der Straße das sehr felsige Küstengebiet mit dem perfekten Einstand für Muffelwild befindet und linksseitig geht es dann nochmal sehr steil auf ca. 1000 Höhenmeter. Dort findet man dann ein ideales Habitat für Gamswild. Fährt man noch ein paar Kilometer ins Landesinnere, werden die Wälder sehr dicht und auch das Rotwild hat einen optimalen Lebensraum. Das heißt innerhalb von wenigen Kilometern von Küste zu Hochland/Gebirge. Für mich als gebürtigen Flachlandtiroler schon eine sehr beeindruckende Kulisse.

Mein Ziel bei einer Jagdreise ist es, das heimische Wild auch dort zu bejagen, wo es seinen Lebensraum hat. Möglichst so zu jagen, wie es vor Ort auch praktiziert wird und dabei waidgerecht und „echt“ zum Jagderfolg zu kommen. Als Ergebnis der Vorgespräche kam heraus, dass die Pirsch auf den Muffelwidder für mich das passende Jagderlebnis sein könnte. Und ja es war genau die richtige Wahl, so viel nehme ich schon mal vorweg.

Wie man nun generell zu Jagdreisen steht, oder ob sie überhaupt für jemanden infrage kommen, das muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Auch ich hatte vor zehn Jahren noch eine andere Einstellung dazu, aber so richtig mitreden kann man halt nur, wenn man selbst mal eine gemacht hat. Fakt ist, man muss für sich persönlich genau das richtige Jagderlebnis finden. Wir Jäger sind teils sehr verschieden und haben auch verschiedenste Ansprüche. Was für den einen unvorstellbar ist, ist für den anderen die Wunschvorstellung. Wir tun dabei gut, nicht andere zu bewerten, sondern nur auf uns zu schauen. Vielleicht sorgt auch dieser Artikel dafür, das ein oder andere Interesse zu wecken.

Nun aber zur Anreise, diese verlief völlig unproblematisch und auch kurzweilig. Der Flug nach Rijeka (Krk) dauerte keine zwei Stunden. Danach bekamen wir den Leihwagen und sind etwas über eine Stunde nach Senj gefahren. Wir bezogen das Apartment und genossen schon mal den tollen Ausblick von der Sonnenterrasse.

Ich hatte mich im Vorfeld dafür entschieden, eine Leihwaffe zu nutzen und sollte mich zwecks Probeschuss nach der Ankunft bei meinem Jagd-Guide melden. Dies mussten wir aber auf den nächsten morgen verschieben, da ein anderer Jagdgast einen starken Rothirsch erlegt hatte und die Bergung etwas aufwändiger war. Schon nach der Buchung in Deutschland, nahm die Agentur Kontakt zu mir auf und regelte so völlig unkompliziert sämtlichen Papierkram. Auch die Nummer von meinem Guide bekam ich vorab und konnte dadurch schon mal die erste Kommunikation aufbauen. Am späteren Abend ließ es sich aber Josip, der Chef von J&P Agent, nicht nehmen, mich im Apartment persönlich zu begrüßen. Er überreichte mir die entsprechende Jagdlizenz und wir sprachen den Ablauf der nächsten Tage durch. So konnten auch die restlichen Fragen geklärt werden. Ich glaube er hat auch nochmal geschaut, ob ich wirklich so geländegängig bin, wie ich im Vorfeld gesagt habe.

Pünktlich um 6Uhr30 wurde ich nun von Beza, meinem Guide, abgeholt. Wir fuhren zuerst an einen abgelegenen Wirtschaftsweg, wo ich nun mit der Leihwaffe einen Probeschuss machen konnte, Waffe passt. Die Kommunikation verlief komplett auf Englisch, wobei man sich mit seinem Schulenglisch und ein paar Worten auf Deutsch sehr gut verständigen kann. Im Auto erklärte er mir dann, wie es so im Detail abläuft bzw. ablaufen soll und dass wir schon einen guten passenden Muffel für mich finden würden.

Dies erwies sich dann (zum Glück) doch etwas schwieriger, als er das geplant hatte. Was war denn geplant bzw. gebucht? Da für mich nicht unbedingt die Stärke der Trophäe das entscheidende Kriterium ist, sondern das Jagderlebnis an sich, habe ich mich für die Kategorie bis 70cm entschieden. Von Beza hieß es jetzt immer „find the perfect, up to 70“, also er hatte den 6-7-jährigen Muffel vor Augen, der nicht so weit ausladend war, aber dafür fast „full curl“ hat. Er sagte mir, gerade hier in dem Küstengebiet findet man diese Muffelwidder und wir gehen auch dorthin, wo es etwas schwierigeres Gelände ist. Und ja, das taten wir auch. Die Küstenfelsen sind sehr hart und an den Bruchkanten ziemlich scharf. Die Schuhe und teils auch die Hände haben doch etwas gelitten. Dazu liegen immer wieder große und kleine lockere Felsen sowie Geröllhaufen zwischen den Felsspalten.

So zieht es sich von einem Canyon bis zum nächsten und hat man in der Ferne Muffel entdeckt, gilt es erstmal zu planen ob bzw. wie man dann die Strecke überhaupt überwinden kann. Die Landschaft und der Blick aufs Mittelmeer, sind gerade bei Sonnenaufgang und später bei Sonnenuntergang phänomenal. Dieses Panorama entschädigt auf jeden Fall für die doch teilweise ziemlich anstrengende Pirsch.

Wir haben zwar immer mal wieder Muffelwild in Anblick bekommen, aber meist weibliche Stücke mit Lämmern, oder zu junge Widder. Mich störte es absolut nicht, da man so auch ein wenig lernt, das Muffelwild anzusprechen. Es ist ja eine Wildart, die ich so aus meiner Heimatregion nicht kenne. Von der Jahreszeit her befanden wir uns in der Phase kurz vor der Brunft. Die ersten Tage waren noch sehr warm und daher zog das Wild meist auf der Schattenseite der Hänge entlang. Ab Mittag war es dann zu heiß und die Stücke zogen sich unter Sträuchern und meist in die Tiefe der Canyons zurück. Dann brachen wir die Pirsch ab und ich konnte mich in der Zeit im Apartment etwas im Pool abkühlen und die verdiente Mittagspause einlegen.

Am späteren Nachmittag sammelte Beza mich dann wieder ein und wir versuchten es erneut. Wir kamen an eine größere Gruppe auf ca. 300 m heran und konnten schnell mehrere männliche Stücke ausmachen. Dabei ein sehr starker und reifer Muffelwidder, der mit Sicherheit im Bereich einer Goldmedaille bewertet worden wäre. Also nichts für mich…aber auch zwei weitere Stücke konnten wir ausmachen. Theoretisch hätten sie von der Kategorie gepasst, aber in solchen Momenten merkt man, dass man den richtigen Guide hat. Nein, für ihn passte er irgendwie nicht und mich erinnerte es an die Diskussion, die ich von der Ansprache eines Rehbocks oder eines Damhirsches kenne. Für seiner Alter ist er…, vielleicht kommt da noch was…, na lass ihn mal noch. Wir kennen es alle.

Wildbiologisch sicherlich vertretbar und auch generell nicht falsch, aber irgendwie sagt einem der „waidmännische“ Bauch, Nein. Es ist schön, wenn man mit seinem Guide auf einer Wellenlänge ist und sich nach kurzer Zeit schon gut versteht. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass er sich so viel Mühe gegeben hat und letztendlich hat es sich auch ausgezahlt. Der erste Jagdtag ging somit mit tollen Eindrücken und einem wunderschönen Sundowner zu Ende. Nächster Morgen neues Glück, aber fast identischer Verlauf. Ich konnte aber mein erstes Stück Gamswild im Gegenhang der Straße entdecken, als wir uns für eine weitere Pirsch fertigmachten.

Mit das wichtigste Handwerkszeug ist, bei diesen Entfernungen, das Spektiv. Zwar hat man irgendwann die Augen etwas auf die Gegebenheiten trainiert, aber ob sich eine weitere Pirsch lohnt, zeigt dann der Blick durch eine entsprechende Vergrößerung. Mein Schrittzähler kam die Tage auf jeden Fall auf seine Kosten und die Beine freuten sich auf die kühlende Einheit in der Mittagspause. Meine Familie konnte diese ersten Tage auch in vollen Zügen genießen. Zum Meer waren es vom Apartment nur ein paar Meter über die Straße und man konnte dort sogar mit den vorhandenen Kajaks etwas aufs Meer hinaus paddeln.

Am Abend des zweiten Tages hatten wir tatsächlich den passenden Muffelwidder im Anblick, leider erst im letzten Büchsenlicht. Das Licht schwand langsam und wir hatten kaum Chance näher als ca. 350 m heranzukommen. Man geht hier auch kein unnötiges Risiko ein, gerade in der Dämmerung sollte man optimale Bedingen für seinen Schuss haben. Diese hatten wir leider nicht, zu weite Schussentfernung, keine optimale Auflage und schwindendes Licht. Eine Nachsuche möchte man in diesem Gelände auf jeden Fall vermeiden, gerade in der Dunkelheit. Also blieb die Hoffnung, am nächsten Morgen den gleichen Ort wieder anzufahren und in der Umgebung nach dem Muffel zu suchen. Hierfür bekamen wir noch Unterstützung eines weiteren Guides, der in dem Gebiet schon 40 Jahre zur Jagd geht.

Trotz dieser Unterstützung hatten wir keinen Erfolg dabei. An diesem Morgen war insgesamt wenig auf den Läufen. Eine Situation bleibt aber auf jeden Fall nachhaltig in Erinnerung. Kurz vor Mittag hörten wir das Klagen eines Lamms und dies war nicht weit weg von uns. Ich dachte vielleicht wäre es irgendwo abgestürzt und sei verletzt. Die Antwort von Beza war aber „Nein, Prädator“ meinem fragenden Blick folgte ein, „Ja, Bär, Wolf oder Luchs, nimm mal die Waffe von der Schulter“. Wir verkürzten die Entfernung, weil er unbedingt wissen wollte, was es war. Das Herz schlug schon ein paar Schläge schneller, aber es gab keine weitere Begegnung. Das Klagen hörte auf und vom Ablauf und den Spuren, wird es wohl ein Luchs gewesen sein. Schon vorher hatten wir Spuren von Bären entdeckt, aber dann doch irgendwie in Reichweite zu sein, ist nochmal ein anderes Gefühl.

Die ursprüngliche Planung von Josip, der schon etliche Jahre in den Gebieten dort Jagdreisen durchführt, war so ein bis zwei Tage. Nun waren wir schon am dritten Tag und das Wetter änderte sich am Nachmittag. In den tieferen Regionen an der Küste war es sehr bedeckt und der Wind frischte deutlich auf. Deshalb fuhren wir in einen etwas höher gelegenen Revierteil und hatten dort ziemlich schnell Anblick.

Hier standen tatsächlich größere Gruppen mit mehreren starken männlichen Stücken zusammen. Auch hörte man immer wieder wie Muffelwidder miteinander kämpfen. So langsam konnte ich auch schon die entsprechenden Muffel ansprechen und erkannte, dass die meisten einfach zu stark oder zu jung waren. Als wir quasi schon auf dem Rückweg waren, sahen wir nochmals eine Gruppe mit mehreren weiblichen, aber auch drei männlichen Stücken. Schnell machten wir uns fertig und pirschten uns an… ja, endlich ein passender Widder war dabei.

Nun noch auf Schussentfernung rankommen. Obwohl der Wind nicht perfekt war und sie ziemlich häufig in unserer Richtung äugten, schafften wir es auf ca. 250 m heranzukommen. Die Ansage war, ich soll fliegenlassen, wenn ich bereit bin, kein Druck. Angelegt habe ich an einer Kiefer, besser gesagt sitzend aufgelegt auf einem dicken Ast einer Kiefer. Ich atme ein, Gedanken sausen durch den Kopf, die Belohnung für drei Tage anstrengende Pirsch?! Ich atme aus, der Richtige? Der richtige Zeitpunkt? Der Schuss bricht, der Muffel liegt, wir gucken uns an… Waidmannsheil. Beza hatte beobachtet, dass der Muffel am Anschuss lag.

Dies sind die Momente die nur Jäger*innen verstehen, ein Jagderlebnis, was man nicht vergisst. Kurzes Innehalten, dann machten wir uns auf zum Stück. Erst später fiel mir das tolle Panorama auf von dem Punkt, von wo ich geschossen habe, die Burg von Senj im Hintergrund.

Das Bergen war nun nochmal der krönende Abschluss. Zum Glück bekamen wir noch Verstärkung und konnten so die Strecke bis zum befahrbaren Weg mit dem letzten Licht erreichen. Wir brachten den Muffelwidder nun zum nahegelegenen Jagverein. Dort befanden sich die Wildkammer und das Jagdhaus, in dem am nächsten Tag nochmal ein Treffen vereinbart war. Die erste Vermessung bestätigte die Vermutung von Beza, etwas über 70 cm und recht starke Basis. Die offizielle Vermessung mit entsprechender Zertifizierung sollte nochmal separat erfolgen.

In den folgenden Tagen haben wir viele Tagesausflüge mit der Familie gemacht. Zum Beispiel ins Bärengehege Kursovo, in den absolut beeindruckenden Nationalpark Plitvicer Seen, sowie einige Wanderungen rund um die nahegelegenen Buchten. Ein absolut empfehlenswertes Highlight war die geführte Zipline Tour durch die Berge auf der Insel Krk. Preislich alles im Rahmen und auch das Kaffeetrinken und Essengehen ist gegenüber anderen europäischen Urlaubsländern eher günstig. Leider hatten wir auch ein paar Tage schlechteres Wetter, da in der Region gerade im Oktober mal ein starker Wind weht, die Bura. Ich komme ja von der Küste, aber der Wind ist schon teilweise sehr heftig.

Nach dem Vorgespräch mit dem Veranstalter, ergab sich noch das Angebot, an zwei Tagen amerikanische Jagdgäste zu begleiten. Diese wollten auf Gamswild jagen und das Angebot wollte ich mir nicht entgehen lassen. So erfolgte nochmal die etwas andere Pirsch auf Gams. Hier ist noch mehr spotten angesagt und die Schwierigkeit auf entsprechende Entfernung heranzukommen. Da hierfür auch eine entsprechende Waffe inklusive Optik genutzt wurde, konnte der Jagdgast nach einigen Pirschgängen einem starken Gamsbock auf ca. 350 m die Kugel antragen.

Danach habe ich kurzeitig bereut, das Angebot des Hilfs-Guide angenommen zu haben, denn nun erfolgte die Bergung. Das ganze Unterfangen starteten wir vom Gipfel und als wir nun endlich beim Stück angekommen waren, erfolgte der Hinweis, möglichst schonend zu bergen. Die Gams sollte als Ganzkörperpräparat nach Amerika folgen, das heißt tragen und so wenig wie möglich vom Haarkleid an den Felsen lassen.

Sportliche aber sehr interessante Erfahrung für ein Nordlicht. Auch schön die Freude zu sehen, bei einem Jäger, der schon weltweit so viel gejagt hat, aber jedes Erlebnis eben doch noch was Besonderes zu sein scheint. Besonders erwähnenswert fand ich, dass Josip, der Jagdveranstalter vor Ort, einem das Gefühl gibt, als Jagdgast mit seinem ersten „kleinen“ Muffel genauso willkommen und wichtig zu sein, wie der Jagdgast, der eine Woche dort jagt und mehrere Goldmedaillen mit nach Hause nimmt.

Wie fällt nun mein Fazit aus bzw. unser Fazit?

Ich bin zu allererst froh, den richtigen Kontakt und damit auch den richtigen Anbieter für mich gefunden zu haben. Die Jagdreise, das Abenteuer, das Erlebnis waren nicht nur eigentlich gut, sondern besonders gut. Wir als Familie hatten sehr viel Spaß und einen schönen Urlaub. Zudem war die Kombination zwischen dem Urlaub mit Familie und der Jagdreise sehr gut umsetzbar in Kroatien. Besonders die kurzen Wege, die beeindruckende Landschaft und die Vielfältigkeit der Angebote dort vor Ort, machen es sehr gut vereinbar. Wenn man diese Reise vielleicht noch etwas früher, also im September, antreten kann, hat man die Vorteile noch besseren Wetters. Ansonsten habe ich auch rückblickend weder in der Abwicklung noch in der Abrechnung etwas zu beanstanden. Die Trophäe kam dann nach ca. zwei Wochen inklusive aller Papiere unbeschadet an. Sie schmückt nun unser Heim und erinnert mich fortan an dieses einmalige Jagerlebnis.

Prädikat, absolut empfehlenswert!


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