Ich taperte also noch halb verschlafen Richtung Kanzel, die sich übrigens hervorragend anlaufen lässt, da man durch eine kleine Dickung geschützt ist und anschließend direkt an dem Sitz steht. Als ich gerade den Fuß auf die erste Sprosse setzen wollte, stoppte ich wie beim als Kind sehr beliebtem Stopptanz in der Sekunde. Da war er doch tatsächlich und grubberte den Boden nach Eicheln, ein paar Maiskörnern und Bucheckern um.
Wie kooperativ dachte ich, legte meine Waffe auf eine Sprosse und wartete auch jetzt, bis er perfekt stand, viel zu wichtig ist mir die gute Wildbretqualität, als dass ich irgendwo überhastet hin schieße. Das Sommerschwein zeichnete im Schuss gut und flüchtete noch 25 m in die nächsten Buchenrauschen.
Ich entschloss mich statt der gewissen Wartezeit am Sitz einen Abstecher zu einem anderen Sitz zu machen. Auch wenn es schon gutes Licht war, einem halbstarken Keiler sollte man nie in die Buchenrauschen hinterherlaufen, wenn man nicht ganz sicher ist, dass er liegt. Dessen war ich mir zwar sicher, aber ich gab der Situation eine halbe Stunde und fuhr Richtung Markuskanzel, parkte das Auto in angebrachter Entfernung und schlenderte im fast Hellen zur Bodenkanzel, die direkt neben dem Weg stand.
Ich öffnete gerade das rechte Fenster, als ich Rehwild auf gut 150 m über den Weg huschen sah. Ein schneller Blick durchs Glas verriet mir, dass es ein Bock sein muss, auch wenn die eine Stange äußerst komisch aussah und die andere gar nicht zu sehen war. Bis ich mich dann eingerichtet hatte, hatte sich der junge Frischverfärbte niedergetan.