Meine erste Frage war, ob sie denn wohl einen Waffenladen in der Nähe hätte. Eine gute Freundin von Susanne, auch Jägerin, würde doch vielleicht jemanden wissen und auch etwas zu dessen Geschäftsgebaren sagen können. Sie wolle sich mal schlau machen. OK, ran an den Speck!

Sie versuchte nun einen Vorort-Termin zu vereinbaren, um die entsprechenden Läden mal kennen zu lernen. Corona sei Dank war das leider nicht so einfach.

Das erste Geschäft bot überhaupt keinen Termin, wenn sie nicht genau benennen könne, was sie denn eigentlich wolle. Im nächsten Geschäft es gab einen Termin in einem 20-Minuten-Slot, bei dem sie aber nichts an vorrätigen Waffen anfassen durfte oder gar unter Aufsicht ausprobieren konnte. Blöd.

Die dritte Option war fast 1,5 Std. Fahrtzeit entfernt, bot jedoch eine ausführliche Beratung „mit allem“. Schon am Telefon fühlte sich Susanne viel besser aufgehoben und verstanden. Der freundliche Herr hatte so einiges an Auswahl im Geschäft, was preislich in ihrem Rahmen lag und sie konnte alles ausprobieren. Die Auswahl umfasste sowohl Gebrauchtwaffen, als auch neue. Was besonders positiv auffiel- der zuvorkommende Verkäufer nahm sich Zeit!

Susanne hatte in keiner Weise das Gefühl, dass sie unpassende oder blöde Fragen stellte. So traute sie sich, einfach alles was ihr nicht klar war, nachzufragen. Ein super Service! Bei Fragen, die ihr meistens spät abends noch einfielen, versuchte ich zu helfen.

Aber nun begann sie- die Qual der Wahl. Was sollte es für ein Kaliber sein? Welche Waffe von den probierten in welcher Ausführung? Mit Schalldämpfer oder Mündungsbremse oder nichts von all dem? Und wie ist das mit der Farbe?

Susanne hatte sowohl Waffen mit dem gewünschten Holzschaft probiert als auch mit Kunststoff. Zu ihrem eigenen Erstaunen fühlte sie sich am wohlsten mit einer neuen Waffe mit Kunststoffschaft. Dieser Punkt war also abgehakt.

Wie bereits erwähnt hat Susanne eine besondere Affinität zur optischen Ausgestaltung von Dingen. So hatte es ihr ein heller sandfarbiger Schaft besonders angetan. Aber ob der vielleicht zu auffällig ist? Zum Glück gab es die gewünschte Büchse auch in einer weiteren Variante, die ein bisschen extravaganter war. Schlicht schwarz wäre dann doch zu langweilig. So gab es etwas Schwarzes mit dezenten, fröhlich mausgrauen Sprenkeln. Auch abgehakt. Check!

Susanne probierte eine Waffe aus, die „serienmäßig“ mit einer Mündungsbremse ausgestattet ist. Diese Bremse lässt sich einfach demontieren und durch einen Schalldämpfer ersetzen. So hatte sie einen direkten Vergleich beim Schießen. Die Wahl fiel auf den Schalldämpfer. Wieder ein Punkt erledigt.

Nun noch die Gretchenfrage- welches Kaliber…

Die Wahl fiel schlicht und ergreifend auf .308 win. Hier gibt es für den Otto-Normal-Jäger eine riesige Auswahl sowohl an Munition mit als auch ohne Blei in unterschiedlichen Preisklassen. Für Jungjäger wie Susanne gibt es außerdem recht günstige Munition zum Üben auf dem Schießstand. Sie ist mit diesem Kaliber sowohl für Ansitz als auch Drückjagd auf alles Schalenwild gut gerüstet.

Vom Entschluss, eine Waffe zu kaufen über die verschiedenen „Hilfsstationen“ bis zum Kauf vergingen knapp 3 Monate - aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben. Es lohnt sich auf jeden Fall, seiner Linie treu zu bleiben! Es lohnt sich auch, darauf zu bestehen, einfach mal verschiedene Sachen auszuprobieren, damit man weiß, wie es sich anfühlt. Denn nicht die anderen schießen mit der Waffe, sondern ausschließlich man selbst!

Zu guter Letzt - Susanne ist zufrieden mit ihrer Wahl, fühlt sich wohl und sicher im Umgang. Besonders stolz bin ich, dass sie bereits wenige Tage nach Ankunft ihres neuen Handwerkszeugs in spannendster Manier ihren ersten Bock strecken konnte.

Waidmannsheil, liebe Susanne, ich freue mich sehr mit dir!


Laden...