Wissen Sie, was ein Hattrick ist?

Als passionierter Fussballgucker, und so würde ich mich bezeichnen, weiß man was das ist. Kurz und knapp bedeutet es lediglich, dass ein Spieler in einem Spiel drei Tore schießt. Klingt schwierig, ist es auch und kommt nicht häufig vor. Das Ganze wurde über die Zeit auf verschiedenste Modelle ausgeweitet. „Titel-Hattrick“, bei drei hintereinander gewonnen gleichen Titeln eines Vereins, oder bei der Formel 1 spricht man von eben diesem, wenn ein Fahrer das Qualifikationsfahren und Rennen gewinnt und auch noch die schnellste Runde fährt.

Von einem schottischen Kumpel habe ich mal gehört, dass es auch einen jagdlichen Hattrick gibt. Dieser beinhaltet innerhalb von einem Tag einen Hirsch und einen Vogel zu schießen und einen Fisch zu angeln. Um das Ganze etwas machbarer zu machen, sind der Vogel und Fisch nicht immer spezifiziert, vor allem da es in bspw. Irland auch Sikahirsche gibt und weniger Lachse. Nun, da ich gerade nicht in Schottland oder Irland bin, sondern im Pfälzer Wald jage, erzähle ich Ihnen von meinem deutschen Hattrick.

Als Strohwitwer verbringt man noch mehr Zeit im Revier, als sonst, vor allem, wenn man noch nicht so arbeiten kann, wie man gerne würde. So bin ich Anfang Juni an einem herrlich frühsommerlich warmen Mittwochnachmittag ins Revier gefahren. Bei über 30 Ansitzmöglichkeiten fällt es einem oft schwer eine Entscheidung zu treffen und so haben wir uns vor nicht allzu langer Zeit überlegt, einen Lostopf zu machen. Reingegriffen, umgerührt und Schluss mit den Grübeleien. Das Dreiländereck sollte es werden, hier stoßen drei Reviere aneinander und war im Winter ein begehrter Fuchsplatz.

Es regnete in Strömen, wie jeden Tag. Regen, danach Sonne, gerne auch ein kleines Gewitter, vollkommen normales Wetter, seit ca. 4 Wochen. Als ich klitschnass auf die geräumige Kanzel kletterte, merkte ich bereits die wärmenden Sonnenstrahlen auf meinem T-Shirt.

Perfektes Rehwildwetter, dachte ich mir und richtete mich gemütlich ein. Es dauerte gar nicht lang, bis ich Bewegungen in den Buchenrauschen vernahm. Aha, da ist er ja der schwache Jährling, der wie ein Uhrwerk fast jeden Tag an die Salzlecke kommt. Hier gab es nicht viel anzusprechen, ich wartete, bis er 100 % passend Stand und war zufrieden über den sauberen Schuss, den schönen, aber kurzen Ansitz und das Fleisch, was in unsere Truhe wandern wird.

Dies bringt alles noch viel mehr Spaß, wenn man gerade, so wie wir in einen Kühl- und Zerwirkraum und in ein Waagen/Drucker/Etikettiersystem investiert hat. Also nichts wie runter und an die Arbeit. Glücklich mache ich mich anschließend auf den Weg zu unserer kleinen, aber feinen Jagdhütte mitten im Revier.

Dank einigen Coronaarbeitsstunden ist es richtig gemütlich und erholend auf dem Grundstück geworden. Kaum etwas könnte ich einem Abend hier vor dem Lager- oder Kaminfeuer vorziehen. Am nächsten Morgen hatte ich mich mit Albert, einem Jagdkumpel, der immer mal mit rauskommt, verabredet, also fiel ich früh ins Bett, um 4:30 Uhr klingelte nämlich bereits mein Wecker.

Wie zu erwarten, kam ich nur schwer aus den Federn. Auch wenn ich ganz sicher wusste, dass es sich immer wieder lohnt, fleht mich mein innerer Schweinehund an liegen zu bleiben. Doch Gott sei Dank kam Albert, da hatte man keine Ausreden. Wir besprachen uns kurz und ich entschied mich noch einmal dazu an das Dreiländereck zu gehen, denn nicht nur der Jährling kam regelmäßig, auch ein stattlicher Überläufer und dies auch gerne morgens.


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