Liebe Leserinnen und Leser,
wir werfen in dieser Ausgabe, unter anderem, einen Blick auf das vergangene Coronajahr. Viele von Ihnen werden auch in ihren Revieren eine deutliche Veränderung gemerkt haben. Mehr Menschen, mehr Müll, mehr aufklärende Gespräche mit mehr oder weniger großem Erfolg. Unser Revier im Pfälzer Wald ist von den meisten Besucherschwärmen verschont geblieben, allerdings wird das nicht für Reviere im Umkreis von größeren Städten gelten. Norman Stoll hat für sein Revier das Jahr 2020/2021 Revue passieren lassen, Sarah Olitzsch hat einen Rückblick auf die vergangene, doch besondere Drückjagdsaison verfasst und Andreas Bögel hat ein schnelles und leckeres Wildrezept, dessen Zutaten jeder Zuhause hat, gekocht.
Ich für meinen Teil habe mich an das Thema Wildäcker gewagt. Im sehr kargen und nährstoffarmen Boden des Pfälzer Waldes ein echtes Unterfangen. So haben wir, vor allem aber mein Freund, sich vor 8 Wochen an die Planung gemacht. Den Boden beprobt, Kalk bestellt, Dünger bestellt, die Schwarzwildstammtisch- und Rotwildkräuter-Mischung liefern lassen und letztendlich noch einen Haufen fleißiger Helfer organisiert. So haben wir an einem Apriltag, wo zum Glück die Sonne schien, in drei Gruppen und ebenso vielen Anhängern insgesamt 2,5 h erst gedüngt, dann gekalkt, gepflügt, Samen geworfen und den Boden wieder angewalzt, das meiste mit der Hand und, da wir eh gerade dabei waren, auch noch vieles gemulcht. 2,5 h klingt nicht viel, aber es waren 5 Plätze und teilweise sehr schwierige Verhältnisse, auch der Weg dahin. So lagen am Ende 2 t Dünger, 3 t Kalk und über 100 kg Wildackermischungen auf den Flächen und tatsächlich, der viele Regen und die dennoch milden Temperaturen lassen schon einiges keimen. Was eine Freude, hoffentlich wird es auch wirklich was und das Wild freut sich über die bunte Abwechslung. Wenn nicht, war es das letzte Mal! Denn neben der Zeit, kostet so ein Projekt auch viel Geld!
Hoffentlich können wir solche schönen Dinge auch zukünftig noch machen, ich sehe diesbezüglich leider viele schwarze Wolken auf uns zukommen. Bisher schien das alles immer noch sehr weit weg und surreal, jetzt ist die Gefahr allerdings vor der Haustür, helfen kann uns fast nur noch ein Wunder.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den Sommer, bisher lässt er - zur Freude unserer Natur - noch auf sich warten.
Herzliches Waidmannsheil
Ihre Alena Steinbach