Man merkt sicher schon etwas Frust hier beim Lesen, der ein oder andere wird sicher auch unzählige solcher Diskussionen geführt haben und kann dies nachvollziehen.
Natürlich tangiert es einen, wenn sich diese unnötigen Störungen im Revier und die daraus eventuell entstehenden vermeidbaren Wildunfälle so oft wiederholen. Fast so häufig wie Neubewertungen der Inzidenzzahlen.
Apropos Zahlen, laut Auskunft der Polizei sind ca. 30% weniger Wildunfälle im zurückliegenden Jahr zu verbuchen, dies lag aber hauptsächlich an dem reduzierten Verkehrsaufkommen. Bei uns sind die Wildunfälle ziemlich gleichbleibend, was ja dann bezogen auf diese Statistik, eine Steigerung um ca. 30% bedeutet. Auffällig sind halt vermehrte Unfälle zu untypischen Zeiten, mittags bzw. früher Nachmittag.
Zudem kommen immer wieder die Meldungen über gehetztes oder sogar tot gehetztes Wild herein. Bestimmt wieder so ein Zufall von „Mein Hund jagt nicht, der lässt sich immer abrufen“ und „Das hat er ja noch nie gemacht.“
Jetzt, wo das Wetter immer besser wird und es auch wieder länger hell ist, bekommen wir teilweise wieder Übernachtungsbesuch. Einige haben das wilde Campen bzw. Zelten, selbstverständlich mit Dosenbier und Einweggrill, für sich entdeckt. Auch erleben die Survivaltrainings eine kleine Renaissance und diese, teils online erworbenen Fähigkeiten, wollen natürlich ausgelebt werden. Man sollte sich also nicht über zurückgelassene Planen und Schnüre, den selbstgebauten Unterschlupf sowie angelegte Feuerstellen wundern.
Die Meldungen über Waldbrände nehmen seit Jahren zu, dies hat sicher seinen Ursprung in der Trockenheit der Wälder durch die regenarmen Sommer, birgt dadurch aber sicher auch in Zukunft eine zusätzliche Gefahr in den Revieren. Aktuell gibt es eine fundierte Veröffentlichung, die aussagt, dass eine Selbstentzündung durch rumliegende Glasscherben auch bei starker Sonneneinstrahlung, sehr unwahrscheinlich ist. Was im Umkehrschluss heißt, wenn dieser Mythos widerlegt wurde, dass die Entzündung durch Menschenhand die häufigste Ursache ist und wahrscheinlich auch bleibt.
Viele Menschen im Revier bedeuten zudem auch viel Müll jenseits der Mülleimer. Spätestens da geht vielen die immer wieder angepriesene Nachhaltigkeit und Umweltliebe doch zu weit. „Soweit soll mal seinen mitgebrachten Verpackungsmüll wieder mit zurücknehmen?“ Die im Waldboden zertretene FFP2 Maske ist ein Sinnbild hierfür.