Seit einigen Jahren wird die Trophäenschau auf einer Wiese bei einer Jagdhütte organisiert. Die Lage ermöglicht, dass für jede Trophäe ausreichend Platz ist, aber auch dass viele Besucher kommen können. Im letzten Jahr waren es 7.000 Besucher, davon 600 Kinder, für die immer spezielle Begleitprogramme vorbereitet werden.
Wie ich schon erwähnt habe, nutze ich solche Events, um wieder etwas Neues über das Wild zu lernen. Jedes Jahr fahre ich mit meinem Junior hin und weil es eine lange Strecke für uns ist, verbringen wir immer das ganze Wochenende in dem Revier – auch zum Jagen und Angeln. Und in diesem Jahr war es nicht anders. Egal wo ich jage, ich bevorzuge es immer im Revier untergebracht zu sein und die Jagdhütte in Libavá, wo wir immer übernachten, könnte nicht besser sein – eine Holzblockhütte ohne Wasser, ohne Strom - fast ohne Handy-Signal. Was kann sich ein Jäger mehr wünschen. Mit Pavel, meinem Jagdfreund und Pirschführer, der hier als Förster arbeitet, haben wir alles vorher abgestimmt und erledigt – meinen Begehungsschein für dieses Revier und eine Eintrittsbewilligung für das Militärgebiet. Es gibt einen Nachteil für die Jagden in diesem Revier und das ist die sehr lange Fahrt. Über 4,5 Stunden mussten wir uns durch den Freitagsverkehr quälen, haben es aber noch rechtzeitig zum Abendansitz geschafft.
Auf dem Weg durchs Revier zur Hütte, haben wir überraschenderweise kein Wild in Anblick bekommen. Auf dem Weg zur Pirsch sollte es sich aber schnell ändern – nicht weit unterhalb der Hütte, sehen wir schon ein Rottier mit seinem Kalb, dann wieder ein Damwild Schmaltier und in der Nähe von dem Fluss Oder bricht in der Wiese ein starkes, einzelnes Stück Schwarzwild (das Gras ist ziemlich hoch und wir haben nicht sehen können, ob Frischlinge dabei sind). Es fängt nicht schlecht an! Pavel hat erwähnt, dass auf einem großen Kahlschlag ein guter alter Bock gesichtet wurde. Wir werden es probieren, vielleicht haben wir Glück. Wir parken unser Auto auf einem Holzabladeplatz, der voll von Borkenkäfer Fichtenstämmen ist. Ich habe nicht erwähnt, dass Libavá mit einer Borkenkäfer Katastrophe kämpft. Riesige Kahlflächen, die immer wieder noch grösser werden, zeigen, was der kleine Borkenkäfer anrichten kann.