Schießen mit dem Flintenlaufgeschoss

Im Gegensatz zum normalen Schrotschuss ist der Schuss mit dem Flintenlaufgeschoss kein Streuschuss, sondern ein Punktschuss, der deutlich präziser ausgeführt werden muss. Die Zielverfolgung bleibt vom Bewegungsablauf weitestgehend gleich. Genau wie beim Schrotschuss blickt der Schütze über die Mündung der Flinte auf das Ziel, wo er das Stück Wild erwartet. Sobald er das Wild sieht geht der Schütze wie gewohnt in den Anschlag und überholt das zu beschießende Wild von hinten kommend bis die Mündung ausreichen Vorlauf hat. Beim Schießen mit dem Flintenlaufgeschoss müssen Sie weniger vorhalten als beim Schrotschuss. Für gewöhnlich verlassen die Schrote mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 390 m/s den Lauf, FLG’s hingegen mit 430 m/s.

In Abhängigkeit der ermittelten Treffpunktlage der verschiedenen Läufe der Flinte, müssen Sie das Korn hoch oder tief durch den Wildkörper führen. Einige Schießlehrer empfehlen die Mündung immer hoch durch den Wildkörper zu führen, da die meisten Schützen auf Grund der Furcht vor dem Flintenlaufgeschoss einen Tiefschuss provozieren. Ich bin hingegen der Meinung, dass Sie die Treffpunktlage Ihrer Flinte genau kennen müssen, um richtig zu treffen. Sollten Sie Probleme beim Schießen mit Flintenlaufgeschossen haben, sollten Sie besser mit Hilfe eines Trainers diesen Fehler abtrainieren. Ich schule die Schießtechnik mit dem Flintenlaufgeschoss etwa so wie der Büchsenanschlag in unserem Buch „Waidgerecht Büchsen schießen“:

  • Etwa Schulterbreiter Stand, wie bei einem Boxer, um schnell das Gewicht, von dem einen auf den anderen Fuß verlagern zu können.
  • Gehen Sie in eine leichte Oberkörpervorlage, um mehr Gewicht auf die Fußspitzen zu verlagern.
  • Der linke Arm ist bei diesem Anschlag etwas mehr gestreckt, als beim gewöhnlichen Schrotanschlag, um mehr Zug nach Vorne auf die Waffe zu bringen damit die Mündung der Waffe besser kontrolliert werden kann.
  • Die Bewegung kommt aus dem Oberkörper, nicht aus den Armen!
  • Es wird immer mit beiden Augen offen geschossen.
  • Das Ziel von hinten nach vorne verfolgen.
  • Zum Zeitpunkt der Schussabgabe, die Führhand nicht ruckartig nach unten ziehen und nicht ruckartig abkrümmen.

Schießen auf flüchtiges Schalenwild mit dem Flintenlaufgeschoss

Bevor Sie das erste Mal mit Flinte auf flüchtiges Wild schießen, müssen Sie unbedingt die Treffpunktlage beider Läufe überprüft und die oben beschriebene Schießtechnik auf den Laufenden Keiler geübt haben.

Auch mit der Flinte ändert sich an den Grundvoraussetzungen bei der Jagd nichts. Meist erscheint das Wild plötzlich und der Schütze fängt an hektisch in den Anschlag zu gehen. Bei der Büchse ist der hektische Anschlag nicht so dramatisch wie bei der Flinte. Wenn Sie Flinte falsch anschlagen, treffen Sie auch nicht. Aus diesem Grund sollte der Flintenanschlag auch bei der Jagdausübung ab und zu trocken trainiert werden.


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