Lea ist selbst Hundeführerin einer eher selten geführten Rasse: einem Beagle. „Ich hatte mit dem Hund selbst mein Päckchen zu tragen, in der Ausbildung zeigte sich der starke Charakter dieses als stur geltenden Hundetyps“. Außerdem konnte sie viel Erfahrung sammeln, indem sie fremde Hunde ausbildete und auf Prüfungen führte. „Ich möchte diese Erfahrungen an die Kursteilnehmer weitergeben, ihnen helfen eingeschlichene Fehler aufzudecken. Ich bin sicherlich kein Carl oder Uwe Tabel, ich vermittle aus der Praxis, was ich selbst erfahren und gelernt habe.“

Die Fährten sind durchgehend markiert, beginnend mit A wie Anfang 1-6, fortwährend mit dezenten Punkten an Bäumen oder Totholz und abschließend mit E wie Ende 1-6. Bevor es beginnt, formuliert Lea nochmal das für sie Grundsätzliche: „Der Hundeführer soll seinen Hund lesen, nicht die Markierung. Verwiesener Schweiß ist zu melden, Wundbetten ebenfalls. Denkt an die Kritik der letzten Woche und achtet darauf die Verbesserungsvorschläge umzusetzen.“

Danach tritt sie an den fiktiven Anschuss, gekennzeichnet durch einen Bruch. „Hier hast du den Anschuss, das Stück ist in Fluchtrichtung 10 Meter geradeaus geflüchtet, weiter wissen wir nicht.“ Das wird gebetsmühlenartig bei jedem Gespann wiederholt, um so prüfungsnah wie möglich zu üben. „Das wichtigste ist mir, dass wir die Hunde zwar zunächst auf die Brauchbarkeit vorbereiten, vor Allem aber auf die Jagdpraxis. Darum ist es essentiell, dass man den Hund lesen lernt.“ Auf der reellen Wundfährte haben die Bäume keine Markierung, der Führer muss seinem Hund anmerken, ob dieser noch auf der Spur läuft, eine Verleitung angenommen hat oder gerade komplett die Witterung verloren hat. Gleichzeitig gibt Lea zu bedenken, dass mit dem Bestehen der Brauchbarkeit noch lange kein Schweißhund erkoren ist.“ Den Anschuss zu beurteilen und das Können des Hundes abzuschätzen, erwarte ich von jedem Jäger.“ Ungewisse Treffersitze oder Pürschzeichen die auf keine sichere Todsuche hinweisen, sind Sache für Spezialisten, also im besten Fall anerkannte Nachsuchengespanne.

Choreografiert müsse die Aufnahme der Fährte sein, so Lea, damit der Hund wisse, welche Arbeit jetzt anstünde. Sie beobachtet das Gespann aufmerksam, mit kritischem Blick, man merkt ihr an, dass der Kurs und die Teilnehmer ihr wichtig sind. Am Ende der Schweißfährte angekommen, resümiert sie die Fährtenarbeit, nachdem Hund und Hundeführer wieder aus dem Wald auf den Weg treten und der Hund in die Alltagshalsung schlüpft.


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