Lea Zigric ist Studentin, bildet aber selbst schon Jungjäger und Hundeführer aus. Wir haben die 25-jährige im Vorbereitungskurs für die Brauchbarkeitsprüfung und in ihrem jagdlichen Alltag begleitet.

8 Uhr morgens irgendwo im Taunus, die Sonne steht schon hoch an diesem Junimorgen, es wird ein heißer Tag erwartet. Gerade treffen die letzten Teilnehmer des Hundeführerlehrgangs ein, die sich mit ihren vierbeinigen Jagdbegleitern in zwei Monaten der Brauchbarkeitsprüfung stellen wollen. Woche für Woche wird nun sonntags Schweiß gearbeitet, abwechselnd in zwei Gruppen, weil der Andrang seit Jahren groß und der Platz begrenzt ist. Lea begrüßt die Teilnehmer, weist nochmal auf die zu vermeidenden Fehler hin, die beim letzten Termin aufgefallen sind. „Denkt daran, umzugreifen, nicht den Riemen aus der Hand lassen. Der Hund hat zu jeder Zeit gesichert zu sein.“ Allgemeines Nicken, dann folgt die Einteilung der Gespanne auf die Fährten. Lea begleitet die eine Hälfte der heutigen Aspiranten, während der Obmann des Jagdvereines die andere Hälfte betreut. Beide simulieren bei diesen Übungen die Prüfungsrichter, weisen die Hundeführer am Anschuss ein, begleiten ansonsten still beobachtend die Gespanne und greifen nur bei groben Fehlern schon während der laufenden Suche ein. Jedes Gespann wird dabei von mindestens zwei Personen begleitet, da auch dies der echten Prüfungssituation entspricht. Auf dem Weg zum simulierten Anschuss wird geplaudert, ein bisschen Smalltalk, flotte Sprüche und Neckereien, „das schafft eine vertraute Atmosphäre und hilft Nervosität abzubauen. Auch auf die Hunde wirkt es sich positiv aus, wenn ihre Führer etwas die Anspannung verlieren.“

Der Lehrgang beinhaltet aber nicht nur das bloße Abarbeiten der Kunstfährte. „Wir verordnen jedem Kursmitglied einmal Helferdienst beim Schweißlegen am Samstag. So sammelt jeder Erfahrung für das Tropfen der Fährte, die er auch bei eigenen Übungseinheiten umsetzen kann.“ Außerdem wird nachvollziehbar, welche Arbeit dahintersteckt, Woche für Woche für alle Teilnehmer Fährten zu legen.“ Dies geschieht immer samstagnachmittags, wobei auf prüfungsnahe Länge, Verlauf und Abstand zwischen den Fährten Wert gelegt wird. Besonders stolz ist sie dabei auf den einbeinigen Helfer: Eine Metallvorrichtung mit Möglichkeit zur Arretierung einer Seifenspenderflasche für gespritzten Schweiß und weiter unten eine Einspannvorrichtung für eine Wild-Schale. Mit einem Fassungsvermögen von 500 ml, also für zwei Fährten, lässt sich das für die Übungen verwendete Rinderblut leicht und sauber ausbringen. Für die eigentliche Prüfung wird dann Wildschweiß verwendet, um das Interesse des Hundes zu steigern. Über eine Metallfeder wird durch Aufdrücken des Stabes, der auf Kopf gestellte Seifenspender betätigt und Schweiß gespritzt. Über eine Einstellungsmöglichkeit kann die Stärke der Feder eingestellt werden, sodass variabel viel oder wenig Schweiß durch Drücken abgegeben wird. Zusätzlich zählt der Schrittzähler mit, um die richtige Länge der Fährte zu bemessen.


Laden...