Die Jagdvorbereitung
Schießtechnisch vorbereitet haben wir uns auf den Weg zu Alexander gemacht. In Göttingen angekommen haben wir gleich unter Alexanders Anweisung damit begonnen, die Flugrouten der Krähen und mögliche Ansitzplätze für den nächsten Tag zu erkunden. Nun kannte Alexander die Flugrouten der Krähen in seinem Revier bereits, wodurch wir eine schulmäßige Einweisung bekommen konnten. Üblicherweise liegen die Schlafplätze der Krähen an einem anderen Ort als die Futterplätze. In Alexanders Buch „Tauben- und Krähenjagd“ kann man lesen, dass gute Futterplätze im Frühjahr frisch eingesäte Flächen, Getreidesaat und Kompostierungsanlagen sind; wobei Kompostierungsanlagen dauerhaft gute Futterplätze sind. Der erste Ahaeffekt der Jagdvorbereitung kam uns, als wir hinter Alexanders Land Rover herfuhren und das Schild „Kompostierungsanlage“ lasen (immer schön, wenn man Buchinhalte in der Realität widererkennt). Wir erkundeten einen Futterplatz der Krähen nahe einer Kompostierungsanlage auf einem frisch gesäten Feld. Von hier aus konnte man gut beobachten, dass die Krähen von diesem Futterplatz entlang einer Bahntrasse in die Innenstadt zu Ihren Schlafplätzen flogen. Die Flugroute der Krähen war somit schnell erkannt, von den Futterplätzen entlang einfacher Bauernlineale (Bahntrassen) in die Stadt und am nächsten Morgen der gleiche Weg wieder zurück.
Nachdem wir den Futterplatz bestätigt hatten, sind wir dazu übergegangen, den Platz für den Schirm zu erkunden. Bei der Wahl eines guten Standortes für den Schirm gibt es mehrere Gesichtspunkte. Zum einen sollte man Waldränder, Bäume und Feldgehölze meiden, da die Krähen dazu neigen, zunächst dort einzufallen. Hierdurch sind sie häufig außerhalb der Flintenreichweite oder durch Äste verdeckt. . Zudem fallen die Krähen in die Bäume ein, um sich zunächst einen Überblick zu verschaffen und in Ruhe das Lockbild zu beäugen. Häufig fliegt der Schwindel dann nach einiger Zeit der Betrachtung auf. Ideal wäre ein Standort mitten auf dem Feld, diese Situation konnten wir nicht eins zu eins nachbilden. Wir haben uns für einen Platz am Wegesrand entschieden, der uns und den Krähen eine freie Sicht auf das Lockbild ermöglichte. Auf dem Blog von Alexander findet man eine weitere Beschreibung, wie Lockbilder aufzubauen sind. Dies ist wichtig, damit das Lockbild auch auf große Distanz wirken kann. Sollten Sie nicht ausreichend Platz in alle Richtungen haben, müssen Sie darauf achten, wenigstens in Flugrichtung den maximalen Abstand zu der Vegetation zu wählen.