„Und könnt' es Herbst im ganzen Jahre bleiben“ so lautet eine Textzeile in dem Lied „Es grauet schon der kühle Morgen“ von Franz Ritter von Kobell. Eine Hommage an die Lieblingsjahreszeit der meisten Jägerinnen und Jäger. Nun steht die Jagd im absoluten Mittelpunkt, das meiste Wild hat Jagdzeit, allerorten finden Gesellschaftsjagden statt – auch wenn in diesem Jahr der Geselligkeitsfaktor etwas kleiner ausfallen wird. Drückjagden auf Schalenwild sind mittlerweile die Regel, der Büchsenschuss auf bewegte Ziele muss sitzen, nicht ganz unwesentlich ist hierfür die Frage der passenden Ausrüstung. Ein führiges Gewehr mit passendem Schaft ist das Eine, die richtige Optik das Andere.

Reflexvisiere oder auch Rotpunktvisere erfreuen sich weiter Verbreitung, doch auch spezielle Drückjagd-Zielfernrohre haben ihre Fürsprecher. Da uns die Firma Leica, der renommierte Kamera- und Optikhersteller aus Wetzlar, je ein Gerät zur Verfügung stellte, konnten wir beide Varianten ausgiebig testen. Den jeweils richtigen Einsatzzweck sowie die spezifischen Vorteile haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Schnell, leicht, günstig: Das Reflexvisier

Grundsätzlich kann man sagen, das Reflexvisier ist für den schnellen, intuitiven Schuss. In Anschlag gehen und Ziel aufnehmen gelingt in einer flüssigen Bewegung, die Fehler verzeiht. Denn beim Rotpunktvisier spielt der Einblickwinkel im Vergleich zum Zielfernrohr – Okular eine untergeordnete Rolle. Außerdem wird ein sehr großes Sehfeld geboten, zumal man problemlos mit beiden Augen offen zielen (und schießen) kann. Dazu ist so ein Red Dot Sight klein und leicht, fällt also auf der Waffe montiert, buchstäblich nicht ins Gewicht. Dennoch ist es robust und kann auch Nachsuche- und Stöberhundeführer begleiten. Ihren bevorzugten Einsatz finden die Reflexvisiere an engen Schneisen, in Dickungsnähe und überall sonst, wo Wild hochflüchtig und in moderater Entfernung (max. ca. 50 m) zu erwarten ist. Dies setzt natürlich auch die entsprechenden persönlichen Fähigkeiten voraus, ein Rotpunktvisier alleine macht noch keinen guten Schützen. Da solch eine Zieleinrichtung nur mit Strom funktioniert, sollte vorsichtshalber an eine Ersatzbatterie im Jagdrucksack gedacht werden.


Laden...