Universeller Allrounder: Das Drückjagd-Zielfernrohr

Ein Drückjagd-Zielfernohr (meist 1-4 oder 1-6fach Vergrößerung; 22 oder 24 cm Objektiv-Durchmesser) bildet Ziel und Absehen in der Regel in einer höheren Qualität ab, das aufwendigere Linsensystem ermöglicht mehr Schärfe und Kontrast. Der Vorteil gegenüber einer üblichen Tageslichtoptik ist die Möglichkeit zur niedrigen Montage, auf Grund des geringen Objektivdurchmessers sowie der kleine Vergrößerungsbereich, wodurch man möglichst viel Überblick erhält. Auf der kleinsten Vergrößerung und eingeschaltetem Leuchtpunkt kann man auch ähnlich schnell und intuitiv schießen wie mit einem Reflexvisier. Um dem ebenbürtig zu werden, braucht es aber schon etwas Übung, da zumindest ungefähr der korrekte Augenabstand gehalten werden muss. Dafür hat man eben die Möglichkeit, auch weiter entfernt stehendes Wild heranzuzoomen und anzusprechen. Prädestiniert ist diese Optik für Stände mit großer Übersicht und weitem Schussbereich, wo nicht nur mit hochflüchtigem Wild zu rechnen ist. Gerade für Fernwechsel oder abgelegene Stände im Hochwald sollte man so einem Zielfernrohr den Vorzug geben, mit guter Auflage und auf höchster Vergrößerung, sind Schüsse auch auf 100 m keine große Herausforderung. Selbstverständlich sollte das Wild im Moment der Schussabgabe verhoffen! Für eine Drückjagd, auf der auch Hirsche freigegeben sind, allerdings mit Begrenzung was die Geweihenden angeht, ist so eine Optik ebenfalls empfehlenswert. Für den Vorteil des sicheren Ansprechens auch auf 50 m und weiter, lohnt sich der Mehrpreis gegenüber einem Rotpunktvisier. Dieser fällt meistens noch deutlich günstiger aus als die Strafzahlung für das berühmte Ende zuviel. Eine Ersatzbatterie ist bei vielen Modellen im Deckel der Leuchtpunkteinheit unterzubringen, in der Not kann mit einem Drückjagd-Zf aber auch ausschließlich über das normale Absehen anvisiert werden.

Leica Amplus 6: praxisorientierter Einstieg in die Premium-Klasse

Leica gehört zu den führenden Marken im deutschen Zieloptik-Segment, dementsprechend hochpreisig sind deren Produkte angesiedelt. Mit der Serie Amplus 6 wurde jetzt ein Schritt unternommen, einen Platz im mittleren Preissegment zu erhaschen und dabei jedoch die Qualität der Premium-Klasse weitestgehend zu halten. Dies wird durch die besonderen Merkmale wie das weite Sehfeld, die große Austrittspupille (erleichtert das Einblickverhalten) und dem extra feinen Leuchtpunkt bestätigt. Die neue Serie umfasst folgende Modelle und Preisstaffelung:

Leica Amplus 6 1-6x24i 1.268,00 € Leica Amplus 6 2.5-15x50i 1.463,00 € Leica Amplus 6 2.5-15x56i 1.560,00 €

In unserem Test wurden die hohen Erwartungen an das Leica Amplus 6 1-6x24i nicht enttäuscht. Die extrafeine Absehenbeleuchtung (0,7 cm / 100 m) sorgt für eine geringe Zielabdeckung, der Leuchtpunkt wird scharf und kräftig abgebildet. Die zehn Helligkeitsstufen lassen für jedes Umgebungslicht eine passende Einstellung zu, um störende Überstrahlungen zu vermeiden. Zwischen jeder Leuchtstärke liegt eine „Aus-Position“ sodass nur eine Stellung weitergedreht werden muss, um die gewünschte, vorher ausgewählte Intensität zu erhalten.


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