Muffelwild

Kommen wir zum Europäischen Muffelwild, das wie das Damwild aus Vorderasien stammt. Sardinien und Korsika waren lange Zeit die einzigen Länder, in denen sie lebten, der Grund dafür ist nicht ganz klar. Eine Vermutung ist eine starke Bejagung vor 4000 Jahren. Mittlerweile sind sie in vielen Ländern Europas zu finden, auch wenn ihr Vorkommen gerade wieder zurück geht.

Im Gegensatz zum Damwild ist Muffelwild sehr wetterempfindlich. Regnet, schneit oder windet es stark, bleibt es in Dickungen, wo es vor den ungemütlichen äußeren Umständen geschützt ist. Ist es bitter kalt, zieht es zu sonnigen Flächen um sich aufzuwärmen.

Muffel brauchen steiniges Gelände, damit sich die Schalen abnutzen, anderenfalls wachsen sie immer weiter, was für die Tiere durchaus schmerzhaft werden kann. Auch wir haben das hier immer wieder erlebt. Ich habe mal einen Widder mit einem Freund erlegt, der 8 cm mehr Horn an den Schalen hatte, als normal war. Interessant dabei war, dass der Widder sich ohne Probleme bewegt hat, man konnte es ihm vor der Erlegung nicht ansehen.

Muffelwild bildet keine getrennten Gruppen. Hier können wir Widder das ganze Jahr (mit Ausnahme der Setzzeit) über mit Kahlwild sehen. Sehr alte Widder ziehen oft alleine oder mit einem oder zwei anderen älteren Widdern zusammen. Letzte Woche habe ich einen Widder erlegen können, der ganz alleine gekommen ist. Er war 8-9 Jahre alt.

Die Brunft vom Muffelwild ist auch ähnlich des Damwildes im Oktober, in unserem Revier meistens gegen Mitte des Monates. Ich kenne aber Reviere, wo die Brunft auch früher ist. Auch hier ist das Wetter entscheidend. Da Muffelwidder keine Brunftrufe machen, erkennt man die Brunft eher an den suchenden Widdern. Bei keiner anderen Wildart habe ich das so extrem gesehen. Die Widder laufen so schnell durch die Gegend und suchen nach paarungswilligen Schafen, dass man denken könnte, sie seien krank. Ich habe schon mehrere Widder ein Schaf durch Wald und Wiesen treiben sehen, da kann einem das weibliche Stück wirklich leidtun.


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