Zuerst aber – Ordnung muss sein – einige rechtliche Hinweise:
Die Durchführung der Fallenjagd ist in Deutschland von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich geregelt. Nicht in jedem Bundesland reicht der Jagdschein alleine zur Berechtigung zur Fallenjagd. In Bayern, Hessen und Niedersachsen zum Beispiel, muss entweder im Jagdscheinkurs der Fallenjagdlehrgang mitinbegriffen sein, oder ein solcher separat absolviert werden. Auch die vorgeschriebenen Kontrollen unterscheiden sich in Zeitpunkt und Anzahl, auch die Anzeigepflicht von Fallen im Revier oder gar die erlaubten Fanggeräte bzw. deren Beschaffenheit ist nicht allgemein geregelt. Ein jeder muss sich also auf sein Jagdrevier spezifisch, über die geltenden, rechtlichen Vorgaben informieren.
Eine Falle muss entweder lebend unversehrt oder unmittelbar tödlich fangen. Die verbreitetsten Formen sind wohl die Betonrohr- und die Kastenfalle sowie das Eiabzugseisen.
Die Kastenfalle
Die Kastenfalle eignet sich je nach Größe für alles jagdbare Raubwild, von Hermelin, Mink, Nerz, Iltis, bis Marder, Fuchs, Waschbär, Dachs und Enok. Je länger die Falle, desto besser für den Fangerfolg, je nach Bundesland müssen hier Mindestmaße eingehalten werden. Die Kastenfalle aus Holz, lässt sich kostengünstiger anschaffen als die Betonrohrfalle und ist mit weniger Aufwand zu transportieren und aufzubauen. Dafür ist sie natürlich anfälliger gegen Witterungseinflüsse und Praktiker sagen ihr einen geringere Fängigkeit gegenüber dem Pendant aus Betonrohren nach. Wie alle Lebendfallen muss sie so beschaffen sein, dass der Innenraum im geschlossenen Zustand abgedunkelt ist. Die Kastenfalle kann als Durchlass- oder Einbahnvariante gebaut werden, mehr Aussicht auf Erfolg bietet die Ausführung mit zwei Zugängen. Die jeweiligen Klappen an den beiden Öffnungen sind meist über ein Gestänge mit dem Wippbrett in der Fallenmitte verbunden und schließen blitzartig beim Auslösen. Aufgrund ihrer kompakten, vergleichsweise leichten Bauart, eignet sich die Kastenfalle auch für den mobilen Einsatz. Optimale Verwendung findet sie auch auf einer Bohle, als Zwangspass über Gräben und Gewässer. Mit ein wenig handwerklichem Geschick, kann eine solche Falle auch selbst gebaut werden, diverse Hersteller bieten aber auch fertige Produkte in verschiedenen Preiskategorien an.