Immer, nie, oft – wie oft verwenden Sie diese Worte? Viel zu oft wahrscheinlich, ich habe mir angewöhnt sie so gut es geht zu vermeiden, weil es eben doch oft anders kommt, als man es plant oder denkt. Einer meiner favorisierten Sätze lautet: „Das würde mir nie passieren.“ Natürlich nicht, Ihnen auch nicht, oder? Ich möchte Ihnen heute von solchen „nie‘s“ erzählen.

Jeder Jäger hat so seine Präferenzen, auch beim Schuss. Ich bin ein klarer Gegner von den sogenannten Träger- und Hauptschüssen. Zum Glück teilen die meisten meine Meinung. Früher habe ich öfter Mal auf den Träger geschossen, bis zu dem Tag, wo ich einem Schmaltier die Luftröhre halb weggeschossen habe. Nach der Nachsuche, habe ich es NIE wieder versucht. Auch das Schießen auf zwei Stück Wild, die sogenannte Bauerndoublette, ist bei einigen ein gezielter Schuss. Leider können Sachen auch passieren, auch wenn man sagt, dass man sie NIE machen würde.

Die erste Geschichte ist schon 10 Jahre her – Damals, Mitte September, habe ich festgestellt, dass unsere Wildschweine den Klee auf den frischen Stoppeln sehr interessant fanden, passenderweise war auch Vollmond und so konnte ich die Nächte bestens nutzen. Wie außerordentlich nützlich, dass wir an genau diesem Feld gerade eine Kanzel hingestellt haben. Na dann wollen wir mal.

Gegen 22.00 Uhr baumte ich auf. Nicht einmal 15 Minuten später höre ich das erste Rascheln aus dem nahegelegenem Wald. Da sind sie doch schon, mit dem Fernglas beobachte ich, wie eine nach der anderen aus dem sicheren Wald huscht und sich auf die Stoppeln begiebt. Ich versuche die Rotte zu sortieren und mir einen passenden Frischling auszusuchen. Sie bleiben aber nicht ein einziges Mal stehen, sondern ziehen schnellen Schrittes in den gegenüberliegenden Wald und sind weg. Na toll.


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