So wurden Feldhasen, aber auch das ein oder andere Stück Rehwild mit Schlingen gefangen, um in der notleidenden Zeit an Fleisch zu kommen. Eine Vorgehensweise, die unter heutigen Gesichtspunkten natürlich als grausam und nicht waidgerecht zu verurteilen ist.

Beliebt war aber auch der Fang von Baummardern und Füchsen, deren Bälge in so manchem Haushalt ein gutes Zubrot darstellten. Auch nachdem die zivile Jagd und der Gebrauch von Schusswaffen erlaubt war, blieb die Fangjagd erhalten. So gewann man zum einen unversehrte Bälge, die in Zeiten vor Farbbeutelattacken von so genannten Tierrechtsvertretern ein begehrter Rohstoff für Kleidungsstücke waren. Zum anderen sicherte man eine niedrige Raubwilddichte, die zusammen mit der damaligen Landwirtschaft, für die heute fast schon legendären Niederwildbesätze vergangener Tage den Ausschlag gaben.

Die Vorteile der versierten Fallenjagd sind über all die Jahre gleichgeblieben:

Die Falle fängt ohne den Jäger. Einmal scharf ist sie durchgehend aktiv, unabhängig von Wind, Mond und begrenzter Freizeit oder Schlafbedarf. Lediglich die Kontrolle der Fallen muss im Tagesablauf eingeplant werden. Mit der Anzahl der Fallen, steigen auch die Chancen auf Fangerfolg, so kann eine große Fläche im Revier abgedeckt werden.

Dennoch hatte in früheren Zeiten die Jagd mit Schlageisen und Kastenfalle einen erheblich höheren Stellenwert als heute. Die fehlende Flexibilität (Fallenkontrolle ist ein Pflichttermin) duldet keine Komm-ich-heute-nicht-komme-ich-morgen-Einstellung. In vielen Revieren fehlt außerdem die Motivation zur konsequenten Raubwildjagd und manchmal auch einfach das Wissen, wo sich welche Falle erfolgversprechend aufstellen lässt. Um dieser Wissenslücke abzuhelfen, sollen hier verschiedene Fallentypen, ihre Fangweise und der richtige Verwendungszweck dargestellt werden.


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