Das Handy piept. Kurznachrichtenton. Eingang einer SMS.
Absender: Der Fallenmelder an der Betonrohrfalle.
Es ist Samstag früh, kurz nach Sonnenaufgang, ich machte mich gerade für die Fallenkontrollrunde fertig, doch nun wird die Kleinkaliber-Pistole mit freudiger Erwartung aus dem Waffenschrank genommen. Mit dieser und einer Handvoll Patronen, sowie dem Abfangkorb, mache ich mich auf den Weg ins Revier. Der Blick durch das vergitterte Guckloch der Falle bringt die Gewissheit: Ein Fuchs konnte den Ködern nicht widerstehen.
Um möglichen Stress für das Tier zu vermeiden, läuft nun alles schnell, aber ohne Hektik ab: Die Pistole lade ich für den Fall der Fälle mit drei Patronen im Kaliber .22 lfB, spanne, sichere und fixiere den Abfangkorb vor einem Fallenausgang. Daraufhin wird der Schieber geöffnet, sobald der Fuchs sprichwörtlich Licht am Ende des Tunnels sieht, schnellt er in dessen Richtung. Seine Flucht endet abrupt im Abfangkorb und noch bevor er weiß, wie ihm geschieht, nutze ich den kurzen Moment der Desorientierung und platziere den Schuss aus nächster Nähe zwischen den Gehören – Der Fuchs verendet augenblicklich.
Die Fallenjagd an sich ist so alt, wie die Jagd selbst. Schon in prähistorischen Zeiten erlegte man seine Beute mit Schlingen oder in Gruben, später kamen Netze und mit dem technischen Fortschritt auch ausgeklügelte Mechanismen dazu. In Nordamerika entwickelte sich diese Art des Jagens als eigener Berufszweig zur Pelzgewinnung und brachte den bis heute gebräuchlichen Begriff „Trapper“ (vom englischen trap = Falle) zutage.
Viele dieser Methoden und Geräte sind heute zurecht verboten. Doch die Intention, Wild mittels Köder in eine Fangvorrichtung zu locken, ist dieselbe geblieben.
Gerade in Notzeiten, besonders aber nach dem zweiten Weltkrieg, als der Zivilbevölkerung und damit auch Jägern der Waffenbesitz verboten war, spielte die Fallenjagd eine große Rolle.