Jedes Jahr aufs Neue erhitzen sich am Thema Jungfuchsbejagung die Gemüter. Die Positionen schwanken zwischen absolut notwendig bis überflüssig, ein mancher sieht in der Bejagung der possierlichen Welpen gar unwaidmännisches Verhalten.

Für Hessen und Saarländer stellt sich die Frage (leider) nicht mehr, die aktuellen Schonzeiten verbieten die Jagd von August bzw. Juli, egal ob jung oder alt. In Baden-Württemberg bedarf es immerhin einer bestätigten Hegegemeinschaft um Jungfüchse vor dem 1. August zu bejagen. In allen anderen Bundesländern darf man zumindest Jungfüchse ganzjährig bejagen, außer Berlin, hier erst ab 1. Mai, doch vorher stecken sie ja aller Regel nach eh im Bau.

In jedem Fall, auch bei ganzjähriger Jagdzeit von Altfüchsen, ist § 22 Absatz 4 des Bundesjagdgesetzes zwingend zu beachten. Elterntiere sind natürlich von der Bejagung zu verschonen, als grobe Faustregel sollte vor dem 1. Juli kein Schuss auf einen gesunden Fuchs, der 1 Jahr oder älter ist, fallen.

Warum aber sieht man die Notwendigkeit heute überhaupt noch?

Die Brut- und Setzzeiten sind eine sensible Phase für alles Wild, die Fähe und mutmaßlich auch der Rüde schaffen alles fressbare in den Bau. Sie legen umfangreiche Futtervorräte an, um die hungrigen Welpenmäuler zu stopfen, sobald sie feste Nahrung zu sich nehmen können. Natürlich muss auch die Fähe während der Zeit des Säugens bei Kräften gehalten werden. Auch wenn von Peta und selbst ernannten Fuchsschützern immer wieder behauptet wird, der Fuchs ernähre sich nur von Mäusen, so weiß jeder Jäger, dass dies nicht der Fall ist. Es wird gefangen, was gefangen werden kann: Von Amphibien, Singvögeln und anderen Kleinsäugern angefangen, über Gelege von Bodenbrütern, bis hin zu deren Jungvögeln, Feldhasen und Rehkitzen.

Ziel der Niederwildhege ist es also, durch konsequente Raubwildbejagung das ganze Jahr über ein Beutegreifervakuum zu den Brut- und Setzzeiten zu schaffen. Es geht dabei nicht um eine Ausrottung von Fuchs und restlichem Raubwild, sondern darum den Beutegreiferdruck gerade in dieser wichtigen Zeit verringern. Denn diesem haben Beutetiere meist nicht mehr als etwas Tarnung und mengenmäßige Überzahl entgegen zu setzen, die ja seit geraumer zeit immer mehr schwindet.


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