Wer hätte gedacht, dass ich mir mal kalte und eisige Temperaturen für jagdliche Aktivitäten wünsche. Während sich morgens bei meinen Lieblings-Drückjagden der Jagdleiter für das „schlechte Wetter“ beschwert – bei ihm sind nämlich die Jagdgäste für das Wetter zuständig – freute ich mich meist sehr über Plusgrade und keinen Tiefschnee. Natürlich sind gefrorener Boden, blauer Himmel und Eiskristalle das Optimum eines jeden Jagdtages, nur wenn man stundenlang bitterlich friert...

Seitdem ich meinen Jagdschein habe und das sind mittlerweile auch schon ein paar Jahre - wir wollen nicht über das genaue Alter sprechen – friere ich auf dem Hochsitz, egal ob Drückjagden, Sommeransitze auf Sauen, Winteransitze auf Sauen beziehungsweise Raubwild oder Entenstriche. In all der Zeit hat es meiner Meinung nach kein Hersteller geschafft, richtig warme Kleidung für die Frau herzustellen. Sehr neidisch war ich auf den Rusky-Anzug von Deerhunter, aber auch den gab es nur für Männer. Diesen Sommer kam nun endlich Seeland mit der Polar Damen Jacke und Hose um die Ecke. Das ich bei der ersten Anprobe bei 25 Grad im Schatten nicht gefroren habe, ließ mich hoffen.

Im Oktober war ich, wie in der letzten Ausgabe berichtet, in Schweden zur Elchjagd eingeladen. Dort waren jeden Tag um die 0 Grad, also es herrschte Eiszeit. Wir verbrachten täglich zweimal drei bis vier Stunden auf unseren Ständen. Sie können ahnen, wie schockiert ich auf diese Nachricht reagiert habe. Ich war mir sicher, wenn mich kein Wolf frisst, dann erfriere ich.


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