Dörr Fernglas Danubia Bussard I

Dörr Fernglas Danubia Bussard I

Anfang September habe ich das Fernglas Dörr Danubia Bussard I zum Testen erhalten. Vergrößerung und Objektivdurchmesser sind mit 8x56 die des klassischen Nachtglases. Passenderweise zeigte sich der Mond von seiner besten Seite und die Maisfelder im Revier waren gerade erst gehäckselt worden. Die übrig gebliebenen Stoppeln sind ein wahrer Magnet für unsere liebsten Borstentiere. Da Jagd zu zweit viel mehr Spaß macht, nehme ich zum ersten Ansitz mit dem neuen Glas meinen Kumpel Sebastian mit, der selbst nicht jagt, aber an der Jagd interessiert ist. Nach Einbruch der Nacht, die Schweinesonne steht schon hoch am Himmel, begeben wir uns zur „Grauen Kanzel“ und baumen auf. Wie das bei der Jagd oft so ist, passiert die ersten zwei Stunden gar nichts. Sebastian ist mittlerweile neben mir eingeschlafen, ich nutze das Fernglas, um die Bäume auf der gegenüberliegenden Seite des Maisackers zu bewundern. Zwei Hasen sitzen am Rand des Ackers, ansonsten ist die Bildfläche leer. Auch mich droht die Müdigkeit zu übermannen, weswegen ich beschließe, Sebastian noch einen Blick auf die beiden Hasen werfen zulassen, und dann zu gehen. Ich wecke ihn, gebe ihm das Fernglas, deute grob in die Richtung der Hasen und sage ihm, dass das was sitzt, was er sich mal anschauen soll. Sebastian setzt das Glas an und sagt zu meiner großen Überraschung: „Da ist ja ein kleines Wildschwein.“ Überrascht und etwas ungläubig nehme ich das Fernglas wieder an mich und sehe, dass er Recht hatte. Eine einzelne Sau überquert in weitem Bogen das abgeerntete Feld. Ich drücke Sebastian das Glas wieder in die Hand und nehme das Gewehr. Ein kurzer Pfiff bringt den Überläufer zum Verhoffen, Sebastian beobachtet ihn im Schuss und sagt nur noch: „Die hast du getroffen, die liegt da vorne.“

Seit diesem erfolgreichen ersten Einsatz begleitet mich das Fernglas von Dörr zu jedem Ansitz. Ob in der Dämmerung am Abend oder Morgen, Nachts bei viel und auch bei wenig Mond, das sehr günstige Fernglas (die UVP des Herstellers liegt bei 478 €, im Internet ist es deutlich günstiger zu haben) bietet eine Lichtstärke, die dem Ottonormalwaidmann für den Ansitz auf Sauen an der Kirrung oder auf Raubwild am Luderplatz völlig ausreicht. Ein direkter Vergleich mit einem deutlich höherpreisigen Glas in mehreren Mondnächten und in der Morgendämmerung brachte für mich kein signifikant schlechteres Bild, Sprossenzählen beim Hochsitz gegenüber hat immer funktioniert, wenn es mit dem teuren Vergleichsfernglas auch ging.

Einstellbare Augenmuscheln und Dioptrienverstellung gehören zum Standard, den auch dieses Glas aufweist. Das Glas wird mit einer Tasche, abnehmbaren Objektivschutzdeckeln und einem Trageriemen geliefert. Insgesamt macht des Glas einen soliden und gut verarbeiteten Eindruck. Es hat eine mit Gummi beschichtete Oberfläche, die auch bei Nässe griffig bleibt. Allein der Trageriemen macht im Gegensatz zu allem anderen einen sehr minderwertigen Eindruck und wird bei meinem Glas demnächst ausgetauscht. Nach Herstellerangaben ist das Glas wasserdicht bis zu einer Tiefe von einem Meter, was ich aber nicht überprüft habe. Aber ich schaue mal, dass ich einen Nachansitz auf Hecht organisiert bekomme...

Das Preis-Leitungs-Verhältnis dieses Fernglases ist vermutlich unschlagbar. Als Einsteigerglas für Jungjäger, als Gebrauchsglas für den Jägeralltag, das immer im Auto liegt oder auch zur Ausstattung von Ansitzbegleitungen dient, ist das Danubia Bussard I der Firma Dörr mit Sitz in Neu-Ulm absolut empfehlenswert.

Informationen Vergrößerung: 8-fach Objektivdurchmesser: 56 mm Sehfeld auf 1.000 m: 114 m Sehwinkel: 6,5 ° Naheinstellgrenze: 2,5 m Durchmesser Austrittspupille: 7 mm Dämmerungszahl: 21,2 Einstellbereich Dioptrien: -4 / +8 dpt Pupillendistanz: 59 – 76 mm Augenabstand: 23 mm Lichttransmission: >87 %


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