Bei ggf. anstehenden Neu - / Wiederverpachtungen sollten sich die Grundeigentümer, insbesondere die Waldbesitzenden im Rahmen ihrer Jagdgenossenschaftsversammlungen verstärkt Gehör für ihre Sorgen und Nöte verschaffen und eine entsprechende Sensibilität beim Jagdpächter wecken.

Der Erfolg wird im ersten Schritt durch die Eigentümer bestimmt werden. Diese entscheiden, was auf ihren Flächen zukünftig wie passiert! Es ist für mich nur logisch und ergibt sich am Ende auch so aus dem BJG, dass die Eigentümer den Jagdausübenden zuerst einmal in die Lage versetzen müssen (!), die Jagd auf diesen Flächen zukünftig und zielgerichtet ausüben zu können. Das ist die praktische Umsetzung der Pflicht zur Wildschadensminimierung.

Eine zugepflanzte oder komplett zugewucherte Fläche bietet dem Wild zwar hervorragende Deckung und Äsung, eine Bejagung in der Fläche ist aber schon nach kürzester Zeit nicht mehr möglich. Das Wild wird unsichtbar, der eintretende Schaden ggf. aber eben nicht…

In der Konsequenz heißt das für mich, nun, vor der Planung der eigentlichen (aktiven) Wiederaufforstung, der Kalkulation der sich über Naturverjüngung regenerierenden Flächen mit ggf. notwendiger, künstlicher Beimischung anderer Baumarten, umgehend eine jagdliche Erschließung über das Revier und in die Flächen zu legen.

Hier geht es im ersten Schritt nicht um die Standorte neuer Ansitzeinrichtungen, sondern um strukturierende Schneisen, Krähenfüße, „Bummelstreifen“ entlang von ehemaligen Holzlagerplätzen und Äsungsflächen, auf denen zukünftig eine Bejagung überhaupt noch möglich sein wird.

Diese gilt es auf der Karte zu planen, im Gelände festzulegen und anschließend mit schwerem Gerät (Forstmulcher/-fräse) auf mindestens 8 m Breite und entsprechender Länge dauerhaft anzulegen.

Eine geringere Breite wird nicht zielführend sein: Seitendruck, Überschirmung und Beschattung lassen solche Schneisen schnell unlukrativ werden, eine (lichtliebende) krautige Flora kann hier nicht gedeihen und eine ordentliche Bejagung wird hier ebenfalls nur schwer möglich sein.


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