Liebe Leserinnen und Leser,

unsere Welt ändert sich täglich auf so viele Arten und Weisen, dass wir gar nicht mehr hinterherkommen. Selbst wenn wir uns nur auf unser engstes Umfeld konzentrieren, sind uns Veränderungen, Neues und Überraschendes oft schon zu viel. Je weiter die Menschheit voranschreitet, Entscheidungen über kommende Generationen fällt und die Welt verändert, desto sicher können wir einer Sache aber sein: Die Natur sitzt immer am längeren Hebel, ist stärker und nicht zu bändigen, egal, wie fortschrittlich wir messen, orten oder vorhersagen können, ändern oder gar stoppen können wir ihre Überlegenheit oft nicht. Ob es Tsunamis, Krankheiten, Vulkanausbrüche, Hagelschauer oder das kürzliche Erdbeben in Marokko sind, mehr als uns im besten Fall darauf vorbereiten zu können, ist nicht möglich. Auch wenn Naturkatastrophen meist viele Verletzte und auch Tote mit sich bringen, bin ich erleichtert darüber, dass wir Menschen nicht die vermeintliche Kontrolle über alles auf diesem Planeten haben. Ein Einweisen in unsere Schranken ist anscheinend immer wieder notwendig, damit unser Höhenflug unter dem Motto "höher, schneller, weiter" gedrosselt wird.

Wenn wir nur auf das im Ganzen gesehene kleine Deutschland schauen, können wir landschaftlich, klimatechnisch und geografisch unzählige Unterschiede feststellen. Sollten wir es wollen, können wir unsere Füße morgens im Wattenmeer im Norden eintauchen und abends die Zehnspitzen im Süden in den Schnee stecken. Im Westen durch den größten zusammenhängenden Wald spazieren und im Osten Felder sehen, die bis zum Horizont reichen.

In meinem gerade beendeten alljährlichen Usedomurlaub habe ich Eicheln gesehen, die 4-5 cm lang waren, der ganze Baum wirkte erschöpft unter der großen Last. In der Heimat, im Pfälzer Wald bin ich froh vereinzelt welche zu finden. Mir graut es schon wieder vor dem Winter und den verhungerten Frischlingen, die wir finden werden.

Natur ist für mich schlichtweg unglaublich. Unglaublich schön, beängstigend, faszinierend, erbarmungslos, atemberaubend, gewaltig, clever und wandlungsfähig. Ich genieße jede freie Minute, die ich egal wo auf dieser Welt mit ihr verbringen kann.

Für diejenigen, die das Glück haben, in einem Rotwildrevier jagen zu können, wünschen ich eine spannende und ereignisreiche Brunft.

Ein herzliches Waidmannsheil,

Ihre Alena Steinbach


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