Der Hochschuss von einem Zentimeter ist also der beste Kompromiss aus Kontakt zur Tontaube und Orientierungspunkt.

Denn wie zuvor schon beschrieben, ist das Tontaubenschießen, egal ob Trap oder Skeet, immer dann erfolgreich, wenn du dich an deine festen Regeln hältst. Mit einem Zentimeter Sicht auf die Schiene wäre deine feste Regel, dass du auf der Flugbahn der Taube schwingst und sobald das Korn die Tontaube erreicht, abdrückst. Du musst dich jetzt natürlich nicht mit einem Klappmeter an deine Flinte stellen, um diesen magischen einen Zentimeter zu messen, sondern taste dich einfach voran und teste verschiedene Schienenmaße durch.

Dabei ist es analog zum Waffe einschießen wichtig, dass du nicht von Schuss zu Schuss dein Schienenmaß änderst, sondern mit diesem Maß mindestens ein bis zwei Dutzend Tauben schießt, um Erfahrungen zu sammeln:

    1. Schwinge auf der Flugbahn der Taube.
    1. Betätigte den Abzug, wenn du mit dem Korn an der Taube angekommen bist.
    1. Bleibe bei der Schussabgabe nicht mit der Flinte stehen, sondern schwinge weiter auf deren Flugbahn. 4. Prüfe, ob du getroffen hast.

Tipp:

Die Taumler, welche die Tontauben werfen, können durch die Standaufsicht fixiert werden. Das ermöglicht, dass beispielsweise nur hohe gerade Tauben geworfen werden. Ist auf dem Schießstand wenig los, dann erfrage doch, ob man dir den Taumler „gerade/hoch“ einstellt. Dann weißt du immer, in welche Richtung die Taube fliegt und kannst dich somit voll und ganz auf das saubere Schwingen, Zielen und Abzugbetätigen konzentrieren.

Ich hoffe dir ist nach Abschluss dieses Kapitels nun bewusst, welchen Effekt eine sich ständig verändernde Kopfposition auf dein Schießergebnis haben kann. Denn hältst du deinen Kopf mal flach und mal aufrecht, hast du ein völlig anderes Schienenmaß (= automatisiertes Vorhaltemaß). Wenn du dann wie immer auf die Taube schwingst und, sobald das Korn an der Taube ist, abdrückst, wirst du mal treffen und mal nicht, und das, obwohl du jedes Mal „richtig gezielt“ hast, also Korn/Taubenkontakt hattest.

Das ist unter anderem genau der Augenblick, wenn Schützen auf dem Schießstand voller Verzweiflung Sätze sagen, wie zum Beispiel „Was ist denn heute schon wieder los?“. Denn in ihrem Verständnis waren sie doch direkt an der Taube, aber durch den sich veränderten Hochschuss hat es halt nicht gepasst und sie haben nicht getroffen. Kommentare von Schützenkollegen gemäß dem Motto, du warst hinten dran oder ähnliches sind dabei in keiner Weise zielführend, da die Kopfposition nicht gepasst hat.

Ob du nun letztendlich mit einem, zwei oder drei Zentimeter Schiene schießt, ist dir im Endeffekt frei überlassen. Wie immer sind alle genannten Hinweise Richtlinien, an denen du dich orientieren kannst und auch sollst. Diese Richtlinien sind aber keine in Stein gemeißelten Gesetzte, die nur so funktionieren


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