1996 wurde in Kanada ein Film veröffentlicht, in dem ein 13-jähriges Mädchen in einem durchforsteten Waldstück ein verwaistes Gelege fand und die Eier in ihrer Kommodenschublade ausbrütete. Letztendlich zog sie 16 Kanadagänse groß und flog sogar mit Ihnen in den Süden. Der Originaltitel lautet: „Fly Away Home“ auf deutsch: Amy und die Wildgänse.

Diese Verfilmung beruht auf einer wahren Geschichte.

Diesen Film habe ich in meiner Kindheit schätzungsweise mindestens 15-mal geguckt, doch dass diese Handlung mich irgendwann einmal im wahren Leben einholen wird, hätte ich selbst nie gedacht.

Mein Mann kam eines Tages mit 50 Wildganseiern nach Hause. „Schau mal, die habe ich gerettet. Hätte ich sie nicht mitgenommen, wären sie weggeschmissen worden.“

Wie in der Verfilmung auch, wurde ein Waldgebiet durchforstet, in welchem Wildgänse ihre Gelege hatten. Die Eier wurden vom zuständigen Förster eingesammelt und aus dem Revier gebracht.

Meine Begeisterung hielt sich schwer in Grenzen. Was sollten wir im schlimmsten Fall mit 50 ausgebrüteten Gänsen anfangen? Und an wem würde die Arbeit wieder hängen bleiben?

Gott sei Dank entschied sich mein Mann, erstmal nur 25 Eier in den Brüter zu packen. Die anderen 25 Eier nahm uns ein guter Bekannter ab. Er wollte ebenfalls sein Glück im Brüter probieren.

Genau 28 Tage später schlüpften 7 kleine Gänse in unserer Küche. Eins hatte leider Spreizbeine und konnte nicht selbstständig stehen.

Titelfoto: Inga Haase


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