Zur weiteren Durchführung folgte man nun einfach der Testbeschreibung. Nachdem der passende Ort gefunden wurde, installierte man die Wildkamera und dokumentierte die Ereignisse der ersten Woche, ohne, dass das jeweilige Produkt ausgebracht wurde. Als Ereignis wurde hier der Besuch von Schwarzwild oder Rotwild unabhängig von Rotten- bzw. Rudelstärke definiert.
Dies umfasste also Tag 1 bis 8. Am achten Tag wurde das Testprodukt nun in entsprechender Dosierung und der beschriebenen Art und Weise ausgebracht. Da die Auswertung der Wildkamera ja erst nach einer Woche vor und drei Wochen nach Applikation der Testprodukte erfolgen sollte, gab es auch keine Störungen durch tägliche Kontrolle. Der Einsatz von Funk-Wildkameras war hier natürlich trotzdem ein Vorteil, da man ja quasi immer Livebilder bekommt und so den Effekt der Testprodukte die ganze Zeit verfolgen kann.
Die Definition „Ereignis“ nach dem Ausbringen soll die Anwesenheit bzw. Interaktion von Rot- oder Schwarzwild am bzw. mit dem Malbaum umfassen, unabhängig von der Anzahl der Stücke in zeitlichem Abstand vom vorherigen oder nachfolgenden Ereignis. Die Wirkung ist dadurch bei allen Testern nach gleichen Regeln zähl- und auswertbar.
Bezogen auf meine Erfahrungen im Verlauf der Tests mit dem Produkt Nummer 5 zitiere ich nochmal…“ich muss sagen, das Schwarzwild hat diesen sehr schnell und auch intensiv angenommen. Schon in der zweiten Nacht wurden Schwarzkittel angelockt und kamen im Verlauf auch immer wieder. Ob dies nun auch mit herkömmlichen Buchenholzteer genauso abgelaufen wäre, bleibt natürlich eine Hypothese. Ich hatte den Eindruck, dass dieses Produkt die Sauen sehr schnell zum Malbaum lockt, obwohl ich nur eine geringe Menge ausgebracht hatte.“ (Artikel „Maisgeflüster“) So lief auch die Endphase der drei Wochen.
Regelmäßig wurde der Malbaum von verschiedenen Rotten und auch einzelnen Sauen angelaufen. Auch wenn es außerhalb der Wertung lief, habe ich zusätzlich einen zweiten Malbaum mit dem Produkt in einem anderen Revierteil präpariert. Die Ergebnisse deckten sich. Auch hier wurde der neue Malbaum stark frequentiert. Persönlich habe ich bisher meist mit herkömmlicher und günstiger Buchenholzteer-Kanisterware gearbeitet und ja, auch damit habe ich teilweise nach kurzer Zeit gute Ergebnisse erzielt. Im Vergleich zu diesem Testprodukt habe ich aber eine deutlich größere Menge ausgebracht, wenn man nun alleine Effekt und Menge in Summe setzt, ist die Tendenz schon eindeutig und extrem „verbrauchsoptimiert“.