Nach kurzer Zeit riefen sie mir zu und ich eilte sofort zu den Treibern. Nach 200 Metern lag er in einer Dickung. Mein erster Elch und alle drei Schüsse mitten auf dem Blatt. Ich war wahnsinnig erleichtert.

Die Treiber lachten und sagten: „Das war dein erster Elch, oder? Die meisten schießen mehrmals, da die Elche oftmals nicht auffällig zeichnen und somit die Schützen sich immer ganz unsicher sind, ob sie getroffen haben.“ Alle freuten sich mit mir und da ich die einzige Jägerin war, bekam ich mit einem Augenzwinkern eine rote Rose als Bruch. Am Abend ging ich mit dem Pirschführer zum Ansitz. Der Wind passte leider gar nicht und so entschieden wir, eine Runde zu pirschen.

Auf weiter Entfernung sahen wir einen Elch, und wir kämpften uns durch die Böen, um näher an ihn ranzukommen, jedoch ohne Erfolg. Er bemerkte uns und verschwand sofort im Wald. So pirschten wir weiter und sahen mitten auf einer Wiese einen Elch, der deutlich stärker war als der, den ich am Morgen erlegen konnte. Der Pirschführer sagte, dass ich schnell schießen solle wegen des schlechten Windes. Also nahm ich das Gewehr in den Anschlag und konnte eine saubere Kugel antragen.

Diesmal mit etwas weniger Aufregung und mehr Selbstbewusstsein als am Morgen. Der Elch ging noch wenige Meter, bis er schließlich zum Erliegen kam. Ich bekam einen Bruch und wir fuhren zurück ins Jagdhaus.

Am letzten Tag war keine Drückjagd mehr vorgesehen, da der Flieger gegen Nachmittag startete, und so ging ich am frühen Morgen noch eine Runde pirschen. Auf dem Weg zum Hochsitz sahen wir einen starken Bullen, der uns aber sofort bemerkte. Wir saßen eine halbe Stunde auf dem Hochsitz, als plötzlich eine Elchkuh mit ihrem Kalb auf die Wiese lief. Ich entschied mich nicht zu schießen und genoss in dem Moment die fremde Wildart in Ruhe beobachten zu können. Als wir abbaumten und Richtung Auto liefen standen mitten auf dem Pirschpfad zwei Elchbullen, die miteinander kämpften. Sie waren so miteinander beschäftigt, dass wir bis auf 30 Meter auf sie zulaufen konnten. Ich freute mich so sehr über diesen schönen Abschluss mit so viel Anblick.

Beim Jagdhaus wurden nochmal alle Trophäen gezeigt und Fotos gemacht. Insgesamt konnten 11 Elche, 4 Sauen und 3 Rehe erlegt werden. Zufrieden flogen wir zurück nach Dänemark. Auch wenn mein Vater nichts erlegen konnte, war es für uns eine rundum gelungene Reise, die wir nicht so schnell vergessen werden.


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