Liebe Leserinnen und Leser,
nun sind die kalten Monate fast rum und an einigen Tagen können wir uns bereits auf den Frühling freuen. Ich bin jedes Jahr aufs Neue überrascht, wie sehr ich mich auf das Erwachen der Natur freue.
Ich erwähnte bereits in meinem letzten Editorial, dass es doch die ideale Zeit wäre, einen roten Winterfuchs auf frostigem oder sogar schneebedecktem Boden zu erhaschen. So nutzte ich die ersten beiden Jahresmonate dafür, um an meiner Fuchsdecke zu arbeiten. Ich blicke nun auf ein Jahr Jagd in einem sehr schönen Revier im Pfälzer Wald zurück und wir hatten keine Wildart öfter auf den Kameras, als den Fuchs. Die Bejagung dessen im Waldrevier wird oft kritisch betrachtet, so frisst er doch viele Mäuse, die wiederum Wurzeln der Bäume. Grundsätzlich bin ich strikt gegen das Schießen und anschließende Entsorgen von Tieren. Allerdings mussten wir im Laufe des Herbstes und Winters immer öfter kranke, räudige Füchse verzeichnen, die wir unbedingt erlösen wollten. Demnach muss auch der Bestand reduziert werden und dies sollte einem meiner kleinen Lebenswünsche zu Gute kommen. Eine große, echte, gemütliche Fuchsdecke für das Sofa, anstelle irgendwelcher „Wolldecken“, die alle 2 Jahre ausgetauscht werden.
So schnürten Max und ich alle paar Tage, vermutlich einmal die Woche, zu unseren favorisierten Plätzen, die wurden anhand der Kamerabilder auserwählt. Ich saß am sogenannten Obstgarten und hatte noch nicht das Fenster ganz auf, als ich bereits die ersten Gehöre aus dem Ginster lauschen sah. An diesem Abend konnte ich dort zwei Füchse erlegen. Beide hatten einen sehr schönen Balg und wurden freudig von meinem Allrounder-Labrador „Fibi“ apportiert, eine große Freude macht ihr das immer, die Hauptsache ist, dass ich glücklich bin. Wunderbar, das war ein guter Start, beim nächsten Ansitz konnte ich einen, der kranken Füchse erlegen. Furchtbar dieser Anblick und leider nicht der einzige der in diesem Revier so rumläuft. Insgesamt konnte ich von dem Sitz 5 Füchse erlegen und an einem anderen, alle bei Licht, 4. Einmal sogar ein Ranzzeitpärchen - wenn Liebe blind macht. Nach den 3 erfolgreichen Ansitzen am „Dreiländereck“ war komischerweise jede Nacht ein Hase auf den Kamerabildern, als ob er uns etwas sagen wollte... Auch Max konnte drei Füchse erlegen und so haben wir voller Vorfreude 11 Füchse (einer hatte Räude) und zwei Waschbären zur Gerberei geschickt und warten nun darauf, sie zusammen mit den 9 aus dem Vorjahr zur Pelzmanufaktur zu schicken und dann hoffentlich im kommenden Winter unter dieser nachhaltigen und schönen Decke liegen zu können.
Wir freuen uns nun darauf, dem Revier einen Frühjahrsputz zu verpassen und Ruhe einkehren zu lassen, bis wir Anfang Mai mit frischem Grün und singenden Vögeln in das neue Jagdjahr starten.
Ich wünsche Ihnen viel Waidmannsheil und alles Gute,
Ihre Alena Steinbach