Aber unter gewissen Umständen auch schon bei anderen Kleinsäugern oder auch Vögeln, die in dem Detektionsfeld fliegen oder dort landen. Dazu kommen wohl auch Fehlauslösungen durch wetterbedingte Umstände. Ist es im Sommer sehr warm mit gleichzeitig böigem Wind, so scheint die Technik ihre Probleme zu haben. Auch gibt es Störungen, wenn der Bodenbewuchs im Detektionsfeld zu hoch ist. Die Folge ist, dass die Straßenmeisterei im Sommer fast wöchentlich zum Mähen kommen muss. Die Anlage löst teilweise stundenlang oder sogar über mehrere Tage fehlerhaft aus. Nun könnte man sagen, lieber einmal mehr als zu wenig. Aber leider gibt es neben dem Wild und der modernen Technik noch den dritten entscheidenden Faktor, den/die Autofahrer*in.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. D.h. wenn ich diese Strecke des Öfteren fahre und diese Anlage auch oft vor Wildwechsel warnt, ich aber nie Wild sehe, kommt es zu einer gewissen Ignoranz dieser Gefahrenmeldung. Dieses Verhalten sehen wir häufig, wenn zur Ferienzeit viele Touristen in der Region unterwegs sind, die diese Warnung das erste Mal erleben....abbremsen, links und rechts schauen und nach der Durchfahrt der Anlage wieder beschleunigen. Dagegen die Fahrzeuge mit heimischen Kennzeichen. Zumeist keine Reaktion bis hinzu Überholmanövern im Bereich der Anlage, da die anderen ja so langsam fahren. Nach dem Motto „ist doch eh nix“...bis dann doch mal was ist und dann kommen wir Jäger wieder zum Einsatz.

Ein großer Vorteil der beiden Anlagen und dem Wildzaun ist, dass wir nur wissen müssen, zu welcher Anlage wir an der B202 fahren müssen. Im Vergleich zu früher, also vor dem Wildzaun, da erstreckte sich die Suche des Unfallortes über die gesamte Strecke. Natürlich gab es schon immer „Hotspots“, wo es vermehrt zu Wildwechseln kam, aber dieser Umstand ist zumindest ein merkbarer Vorteil. Sollte sich ein Stück Wild mal bei der Querung verlaufen bzw. den 50m Korridor verpassen, so gibt es zwei sogenannte Absprünge in denen der Zaun offen ist und mehrere schräg in der Laufrichtung am Zaun angeordnete federbelastete Tore, die das Wild dann öffnen kann (also theoretisch).

Es kommt allerdings selten (unter fünfmal im Jahr) zur Meldung: „Wild zwischen den Zäunen“. Die neuen Wechsel, also durch die Wildwarnanlage, wurden schon nach kurzer Zeit gut angenommen und haben sich auch über die Jahre etabliert. Dies wurde auch durch das Monitoring bestätigt.


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