Zur Funktion:

Auf der gesamten abgezäunten Strecke hatte man nun zwei Standorte, einmal westlich und östlich vom Rastorfer Kreuz, für die elektronischen Wildwarnanlagen gefunden und dort jeweils Korridore à 50m x 20m eingerichtet.

Diese Korridore werden mit einer passiven Infrarot-Sensortechnik detektiert und überwacht. Kommt es zu einer Auslösung, werden große LED Warntafeln angesteuert, die dann auf die Wildwechselgefahr hinweisen und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 70km/h reduziert. Zusätzlich wurde eine ereignisgesteuerte Videoüberwachung mit nachtsichtfähigen Kameras installiert. Diese Videos werden auf einem Festplattenrekorder gespeichert. Die Speicherung ist gekoppelt an die Auslösung bzw. Unterbrechung der Lichtschranke. Es werden dann 10 Sekunden vor dem Ereignis und 60 Sekunden danach aufgezeichnet.

Durch die Videos ist es möglich, nicht nur die Auslösung an sich, sondern auch die Wildart bzw. die Anzahl und das Verhalten des jeweiligen Wildes, aber auch die Verkehrssituation zu dokumentieren. Durch die in der Fahrbahn eingelassenen Messschleifen können dadurch auch Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu dem Zeitpunkt gezogen werden (Diese dürfen aber bisher nicht für polizeiliche Ermittlungen in Bezug auf einen Wildunfall genutzt werden). Seit Inbetriebnahme der Anlagen unterliegen diese einem dauerhaften Monitoring durch das Institut für Wildbiologie Göttingen/Dresden. Dort werden die Daten gerade in Bezug auf die Annahme der künstlichen Wechselmöglichkeit und die noch vorkommenden Wildunfälle gesammelt und ausgewertet.

Ja, es gibt noch Wildunfälle. Sie sind zwar weniger, als vorher, aber leider müssen wir immer noch viele überfahrene Wildtiere von den Straßenrändern einsammeln. Dies hat natürlich auch Gründe und darum entsteht die Frage: „Funktioniert die elektronische Wildwarnanlage?“ Ein ganz klares Jein! Wie es bei moderner Technik so ist, gibt es halt immer mal wieder technische Probleme, die zu Fehlauslösungen bzw. Fehlfunktionen der Anlage führen. Die verbaute Infrarot-Sensortechnik ist sehr empfindlich und detektiert die entsprechende Fläche. Auslösen soll sie dann ab Größe eines Hasen bzw. eines Fuchses.


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