Vor der ersten Jagd machen wir immer einen Probeschuss, alles sitzt da, wo es sitzen soll und wir können in den ersten Abend starten.

Um 16.00 Uhr sollte es losgehen. Wie immer waren die Pirschführer, die schon alte Bekannte sind, überpünktlich und 15 Minuten früher da. Mein Sohn eröffnete die Jagd mit den Jagdhornsignalen „Begrüßung“ und „Aufbruch zur Jagd“.

Radek, mein Pirschführer, über ihn und seinen bayerischen Gebirgsschweißhund Cesar – er war eine Legende unter den Schweißhunden in Tschechien – sein Leben und meine Nachsuche mit ihm, habe ich bereits in einem Artikel niedergeschrieben, erklärte mir, was er für den heutigen Abend mit uns vor hat. Die Hirsche pfeifen in einem Hang oder eher in einem Dschungel aus Bäumen, Verjüngung und Büschen. Man kann kaum die Hand vor Augen sehen. Wir werden uns auf einen Hochsitz in der Nähe setzen und schauen, was passiert. Wenn wir sie hören, können wir sie angehen. Es ist bewölkt, der Wind bläst unermüdlich und zwar aus und in alle Richtungen, was die ganze Angelegenheit sehr schwierig macht. Zuerst hören wir nicht weit von uns einen Rothirsch röhren – die Stimme erweckt Erinnerungen an die letzte Brunft und Radek berichtet mir von der diesjährigen hier vor Ort.

Plötzlich hören wir einen Sikahirsch pfeifen, dann ist aber auch gleich wieder Stille. So macht es keinen Sinn eine Pirsch zu wagen, der erste Abend geht mit noch ein paar vereinzelten Sikarufen vorbei. Es folgen noch ein paar, kein Grund zur Verzweiflung.

Wir nähern uns der Pension und können schon aus der Ferne sehen, dass Andi und Alex draußen vor einem Hirsch stehen. Andi hat tatsächlich am ersten Abend seinen ersten Sikahirsch erlegen können. Er freut sich sehr und wir uns alle mit ihm. Am Essentisch erzählte er ganz detailliert von seinem Abend. Schön, wenn ein Jungjäger solche Erfahrungen sammeln kann und ich mittlerweile das fünfte Mal dieses Jahr diese mit ihm teilen kann. Nun drücken wir Alex die Daumen...


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