Die Natur ist im Herbst, zumindest für mich, am schönsten. Ich liebe seine farbige Vielfalt. Und wenn die Herbst-Sonne dann ihre Strahlen durch die bunten Blätter schickt, sind das für mich Momente, die zu den besten in der Natur gehören. Ich freue mich immer wieder, wenn ich sie mit meinen Fotos einfangen kann. Ein anderer Teil meines Wesens ist außerdem ja noch Jäger. Und was bedeutet der Herbst für einen Jäger? Nicht nur den Beginn der Jagdsaison oder die Vorbereitung für den Winter, sondern auch die Brunft vieler Wildarten. Von den Rothirschen im September über die Sika- und Damhirsche im Oktober bis hin zu den Muffelwiddern.

Das Damwild ist für mich eine interessante Wildart. In unserer Gegend kommt es schon seit dem 18. Jahrhundert vor, nach dem es zunächst in Gattern gehalten wurde, aber mehr und mehr Tiere sich in freier Wildbahn etablierten. Damals fanden regelmäßig Parforce-Jagden mit Pferden und Hundemeuten auf Dam- und Rotwild statt, die beim Adel sehr beliebt waren. In unserem ca. 7.000 ha großem Revier wurden senkrecht zueinander stehende Alleen gebaut, die dazu dienten, schneller mit den Pferden unterwegs können zu sein. Jede Allee hatte einen Namen, damit sich die Jäger mit den Hundeführern besser verständigen konnten.

Vor einigen Jahren hatte ich hier einen Damhirsch der II. Altersklasse (bei uns in Tschechien sind das Hirsche, die 4-6 Jahre alt sind) frei. Das habe ich nicht oft, also freute ich mich sehr, diese Jagd auf einen guten Schaufler zu genießen. Und das Wetter spielte richtig mit – kalte Morgen mit Tau und Raureif auf Gras und Blättern, Wälder und Wiesen, die sich oft im Nebel der hier häufigen Teiche versteckten. Genau dieses Wetter war für die Brunft optimal, genau das mögen brunftige Schaufler.


Laden...