Am nächsten Tag möchte ich mein Glück auf einen Blessbock versuchen. Wir haben sie schnell entdeckt, auf ca. 900 m liegen einige Stücke im Schatten von ein paar Bäumen und genießen den Schutz vor der Sonne. Nach ewiglanger Krabbelei und Guckerei haben wir festgestellt, dass es sich um eine Herde mit ausschließlich Alttieren und Kälbern handelt. Nun gut, wir sind also warmgelaufen. Nach wenigen hundert Metern erspähen wir bereits die nächsten Weißgesichter. Ca. 15-20 Stück, einen Kilometer entfernt. Bis auf 750 m sind wir relativ schnell und unbemerkt herangekommen. Von da an war guter Rat allerdings teuer. Kein Strauch, kein Busch und mindestens 34 Augenpaare, die in alle Richtungen sicheren. Der Wind ist zwar ideal, aber die Entfernung eben nicht. Eine halbe Stunde verbringen wir in dieser Situation, bis wir uns dazu entschließen haben, ein bisschen deutsche Jagdkultur nach Afrika zu holen. Einer unserer Pirschführer marschiert also los und dreht eine große Kurve um die Blessböcke. Mit dem passenden Wind von unserem Tracker wird die Herde unruhig und macht sich auf den Weg – und zwar ganz wunderbar und wie gewollt auf den Weg zu uns. Über die alte Kuh, die im Knall liegt, die anspruchsvolle Pirsch und den kleinen Plan, der bestens aufging, freue ich mich sehr.

Auf eine ähnliche Art und Weise, wie beim Nyala kann Max an dem Tag noch einen Buschbock erlegen. Ebenfalls ein wunderschönes und nicht einfach zu bejagendes Tier.

Am Samstag legen wir zwangsweise einen Tag Pause ein, es ist schlicht zu regnerisch und kalt. Zugegebenermaßen sind wir auch nicht auf dieses Wetter vorbereitet. Wer fliegt schon nach Afrika und denkt an Regen, deutsche Touris mit Sicherheit nicht.


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