Wie haben wir dieses Jahr geächzt, geschwitzt und teilweise auch gelitten. Der Sommer 2018, der früh begann und lange währte, hatte es in sich. Täglich neue Superlative in der Presse, von „Super-Sommer“ bis zu „Horror-Sommer“ war alles dabei, ob es zum „Jahrhundert-Sommer“, wie im Jahr 2003 reicht, darin scheiden sich noch die Geister.
Denn 2018 war mit Sicherheit der niederschlagärmste und sonnenscheinreichste Sommer seit Beginn regelmäßiger Messungen, der Sommer 2003 zeigte sich im Durchschnitt aber doch noch etwas wärmer, um nicht zu sagen heißer. Zu den weiteren Besonderheiten im Jahr 2018 zählt aber auch der späte Winter im März und der quasi übergangslose Temperaturanstieg im April und Mai. Ein klassischer Frühling, mit milden Temperaturen, in dem die Natur langsam aus dem Winterschlaf erwacht, fand dadurch quasi nicht statt. Im Schnitt lagen die Temperaturen 4 – 5 Grad über den Mittelwerten dieser Monate.
Die Folgen in der Natur waren überall sichtbar: Obstbäume strotzten vor Früchten, sodass oft dicke Äste komplett abbrachen, weil der trockene Baum das Gewicht nicht halten konnte. Getreide wurde nach einer verkürzten Milchreife früh notreif, gerade Weizen und Mais kamen durch das trockene Frühjahr erst gar nicht richtig hoch. Nach dem eher verhaltenen Mastjahr 2017, entwickelten Eiche und Buche eine heftige Menge ihrer Nüsse, die auch früh fielen und so zum alternativen Nahrungsangebot wurden.
Auch die Sommerjagd auf Schwarzkittel war in diesem Jahr von Besonderheiten geprägt: Die gewohnten Strecken konnten in diesem Jahr nicht erreicht werden und vielerorts schien es als seien die Wildschweine ganz ausgestorben oder zumindest abgewandert. Um dieser Sache auf den Grund zu gehen, haben wir stichprobenartig in befreundeten Revieren nachgefragt, um einen aussagekräftigen Gesamteindruck zu erhalten. Das Ergebnis ist mit Sicherheit nicht repräsentativ, doch sind Tendenzen ableitbar. Um äußere Einflüsse zu berücksichtigen, unterscheiden sich die Reviere auf Grund ihrer Lage und Struktur, landwirtschaftliche Nutzung und dem Vorkommen natürlichen Wasserangebotes.
Foto: Fabian Sauer