Aber zurück zur Rehjagd und meinem Frieren im Auto, an den Jagdtagen müssen wir uns auch an die Fahrzeiten halten, sprich, ausserhalb dieser Zeiten dürfen wir das Auto nicht mehr bewegen oder müssen aufhören zu jagen, tun wir das nicht, können wir ein Bußgeld erhalten oder sogar das Patent verlieren. Deshalb muss ich so fürchterlich früh an diesem Platz sein und Wache halten. Natürlich kommen andere Jäger, das Emmental mit seinen kleinen Wäldchen und großen Wiesen ist sehr beliebt bei allen Berner Jägern, kurzer Schwatz und sie ziehen weiter, um sich ein anderes Wäldchen zu suchen, wo noch kein Auto steht. Gegen 8.00 Uhr gibt es „z`Morge“, die Schweizer sind glücklicherweise penibel in der Einhaltung ihres Essensritus, mit Anggezopf (Butterzopf) und Gomfi (Konfitüre) stärken wir uns für das hügelige Wäldchen, das wir nun durchtreiben werden. Wir, mein Partner und zwei Freunde, meine Beaglehündin und einer unserer Vorsteher, mehr brauchen wir nicht. Die Vorsteher sind eigentlich fehl am Platz, dafür sind langsame, laute, nicht einschliefende Hunde wie der Beagle der perfekte Jagdbegleiter, um die Rehe langsam vor die Flinte laufen zu lassen.

Da hier jeder jagen kann, wo er will, lohnt es sich nicht, Stände zu bauen und der Sicherheit wegen, ist Schrot eindeutig die bessere Wahl. Für einen deutschen Jäger ein Unding, hier gang und gäbe, natürlich ist es für Nachsuchen denkbar schlechter, aber wenn man die Schussdistanz von maximal 30 Gängen, also 30 Metern nicht überschreitet und die Garbe genau auf Blatt oder Träger richtet, habe ich noch kein Reh gesehen, das nicht sofort im Knall verendet wäre.


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