Am nächsten Tag versuche ich mein Glück gleich wieder, ich pirsche in der Früh am Rand des Waldes – vor mir zieht ein Hang hinauf und oben liegt eine große Wiese. Bei einem Borkenkäferkahlschlag spüre ich eine Bewegung. Tier, Kalb, wieder ein Tier. Und dann – ein starker Hirsch! Ich verstecke mich hinter einer starken Fichte und bereite meine Ausrüstung vor: Keine Waffe, nur meine Kamera und der Hirschruf sind meine Begleiter. Der Hirsch röhrt und mir gefriert bei dem nahen Anblick fast das Blut in den Adern. Bei ihm stehen zirka acht Stück Kahlwild. Ich antworte ihm und warte ab. Seine deutliche und starke Stimme zeigt eindeutig, ihm gefällt nicht, was er hört, das hier ist sein Harem. Trotzdem zieht er nicht zu mir. Er zieht einige Male auf der Kante zur Wiese hin und her, röhrt immer wieder und lässt mich ein paar Bilder gegen den Himmel machen. Plötzlich und unerwartet ändert er die Richtung und zieht zurück ins Tal. Ins Tal zu mir! Er macht eine Pause auf dem Kahlschlag, „schlägt“ das Kahlwild zusammen und zieht weiter zu mir. Nach und nach antwortet er auf meinen Ruf. Langsam nähert er sich mir, doch die Lichtbedienungen sind für die Fotos nicht die Besten. Wieder so ein Erlebnis, das ich dank dem Hirschruf hatte.

Hirschbrunft


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